AKW-Frage und die Grünen: Größte Zerreißprobe
Die Grünen als alte Ökopartei sind an eine Grenze gelangt, die sie keinesfalls übertreten wollten. Die längere Nutzung der Kernkraft? Ausgeschlossen und selbst für Realos ein GAU.
Dennoch: Deutschland wird nicht umhinkommen, zumindest die letzten drei Atommeiler für eine Weile weiterlaufen zu lassen. Schon, weil immer mehr EU-Partner ihre Solidarität im Gas-Krieg mit Putin unverhohlen von der deutschen Atomfrage abhängig machen.
Den Grünen steht eine große Zerreißprobe bevor
Für die Grünen mit ihrem Anti-AKW-Gen wird das womöglich ihre bisher größte Zerreißprobe. Und es wird Vizekanzler Robert Habeck sein, der die Partei dazu drängen wird, ihm zu folgen. Hat er Erfolg, gehen die Grünen gewiss ein Risiko ein. Etliche Anhänger werden sich entsetzt abwenden. Viele andere Bürger jedoch werden der Partei Respekt dafür zollen, dass sie selbst in dieser Gewissensfrage realpolitisch agiert.
Und Habeck wird dann der unumstrittene neue Anführer der Grünen sein. Egal, wer den Vorsitz innehat.