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Akte der Verzweiflung

Die Politik-Chefin über Raketen, Radikale und Rekruten.
Natalie Kettinger
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Es wird eng für den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Extremistische Scharfmacher wie der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow oder Jewegeni Prigoschin, Chef der Söldner-Gruppe Wagner, fordern ein immer brutaleres Vorgehen in der Ukraine - und die Absetzung führender Militärs. Die mörderischen Attacken auf Zivilisten in Kiew und anderen Städten dürften auch ein Versuch des Kremlchefs gewesen sein, ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn die Beliebtheit der beiden ist groß. Sie könnten zur Gefahr für den Kriegsherrn werden, der eine Niederlage nach der anderen einfährt.

Auch dass nun Truppen aus Belarus für Russland in die Schlacht ziehen sollen, zeigt, dass Putin die Felle davonschwimmen: Seine eigenen Rekruten sind entweder schlecht ausgebildet - oder auf der Flucht vor der Mobilisierung. Nun sollen also Soldaten aus dem kleineren Unionsstaat ihre Köpfe für Putins Großmachtfantasien hinhalten - wenn sie nicht auch einfach desertieren, schon aus Hass auf den Despoten Lukaschenko, der sie seit Jahrzehnten terrorisiert. All das zeigt, wie groß die Verzweiflung in Moskau mittlerweile ist.

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  • Der wahre tscharlie am 11.10.2022 15:18 Uhr / Bewertung:

    Warten wir es ab, wie sich Belarus verhalten wird, aber ich ahne nichts gutes.
    Und Putin hat den Lukaschenko schon seit den ersten Protesten "auf Linie" gebracht. Wobei man sagen muß, zwei Despoten unter sich. Beide wollen vermutlich bis zu ihrem Tode an der Macht bleiben. Dazu kommt, in beiden Ländern wird jeglicher Protest an ihrer Politik im Keime erstickt.
    Deshalb ist die von ihnen betriebene Politik ein Auslaufmodel, die sich nur mit Gewalt, im wahrsten Sinne des Wortes, an der Macht hält.

  • Radlrambo am 11.10.2022 14:06 Uhr / Bewertung:

    Warum sehen Sie schwarz? Weil Putin seinen durch ihn angezettelten und weltweit verurteilten Angriffskrieg möglicherweise verliert? Diese unerträgliche Täter-Opfer-Umkehr ist Nachplappern der russischen Propaganda.

  • ESC-Gast am 11.10.2022 07:33 Uhr / Bewertung:

    Solange man die jahrzehntelange Vorgeschichte des Stellvertreterkrieges einfach beiseite schiebt und als einziges Motiv Großmachtfantasien ausmacht, und damit klarmacht, dass man nichts verstanden hat, sehe ich schwarz für eine schnelle Lösung des Konflikts.

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