Aigners Problem

Georg Thanscheidt, Vize-Chefredakteur der AZ, über den Pferdefleisch-Skandal  
Maximilian Gehrke |
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Georg Thanscheidt, Vize-Chefredakteur der AZ, über den Pferdefleisch-Skandal

Wer Fleisch mag, müsste Pferdefleisch eigentlich lieben: Es ist würziger als seine faden fernen Fleisch-Verwandten und dabei kalorien- und cholesterinarm. Das Problem ist nur: Wenn man kein Pferdefleisch essen will und es weder bestellt noch eingekauft hat – es sich aber dann trotzdem auf dem Teller wiederfindet, ist das ein Skandal.

Nicht weil es Pferdefleisch ist, sondern weil es auf der Verpackung nicht deklariert wurde. Weil zudem das Risiko besteht, dass es sich um medikamentenverseuchtes Fleisch rumänischer Klepper handeln könnte. Und weil der Verbraucher nicht sicher sein kann, was sonst noch in seiner Lasagne drin sein könnte, was nicht drin sein darf.

Das hat auch Verbraucherministerin Ilse Aigner erkannt, weswegen sie den Pferdefleisch-Fund eher unpassend als „Sauerei“ oder als – für Tiefkühlkost schon passender – „Spitze des Eisbergs“ bezeichnet hat. Dieser Lebensmittelskandal könnte für die in Berlin als „Ankündigungsministerin“ geschmähte CSU-Politikerin zum Problem werden: Denn als sich der britische Landwirtschaftsminister Paterson am Mittwoch mit vielen seiner EU-Kollegen in Brüssel zu einem ersten Krisengipfel traf, fehlte Aigner.

Ihre Begründung am Tag vor dem Gipfel: Es sei ja in Deutschland noch kein undeklariertes Pferdefleisch gefunden worden. Dumm nur, dass wenige Stunden später die Behörden ihr Ministerium von den ersten Funden unterrichteten. Aigner fuhr trotzdem lieber zur Bio-Messe nach Nürnberg als nach Brüssel.

 

 

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