Kommentar

Afghanistan-Abzug: Bürokratische Hürden

Der AZ-Korrespondent Torsten Henke zum Abzug aus Afghanistan.
von  Torsten Henke

Das schlimmste Horror-Szenario der westlichen Geheimdienste ist in Afghanistan von der Realität überholt worden.

Der Westen ist auf der Flucht, erste Helfer wurden schon gelyncht

Vor wenigen Tagen hieß es noch, wenn es schlecht laufe, könnten die radikalislamischen Taliban Kabul im kommenden Monat eingenommen haben. Und nun das: Die fanatischen Sandalen-Kämpfer haben die Hauptstadt in die Zange genommen und ihre Außenbezirke erreicht, der Westen ist auf der Flucht.

Mit einer beispiellosen, in aller Eile auf die Beine gestellten Rettungsmission ist allein die Bundeswehr seit gestern dabei, rund 10.000 Personen auszufliegen. Darunter afghanische Ortskräfte und ihre Kernfamilien.

Erste Helfer wurden von den Taliban bereits gelyncht. Weil Unwillen und bürokratische Hürden ihre rasche Ausreise nach Deutschland verhindert haben.

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