AfD: Alexander Gauland will Integrationsbeauftragte Özoguz entsorgen
In ziemlich genau vier Wochen könnte Alexander Gauland bereits auf dem Weg nach Berlin sein, sein neues Abgeordnetenbüro beziehen. Und glaubt man den aktuellen Umfragen, hat der 76-jährige Spitzenkandidat der Alternative für Deutschland (AfD) auch gute Chancen, in den Bundestag einzuziehen.
Zuvor allerdings macht Gauland noch Wahlkampf, so auch am Wochenende in Thüringen. Dort soll er auf einer Veranstaltung in Eichsfeld von einer Entsorgung der SPD-Vizevorsitzenden und Staatsministerin für Integration, Aydan Özoguz, gesprochen haben. Er bezog sich wohl auf ein Äußerung Özguz aus dem Mai. Damals hatte die SPD-Politikerin gesagt: "Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar."
"Früher hätte man so was Invasion genannt"
In seiner Rede kommentierte Gauland einem Bericht der FAZ zufolge so: "Das sagt eine Deutsch-Türkin. Ladet sie mal ins Eichsfeld ein und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her und wir werden sie dann auch, Gott sei Dank, in Anatolien entsorgen können."
Aus dem Publikum seien Jubelrufe gekommen, es habe auch vereinzelt Applaus gegeben, so der Bericht weiter. Gauland sagte außerdem, man wolle "uns unser dieses Deutschland nehmen. Früher hätte man das Invasion genannt".
Weidel findet, die Wortwahl sei "Geschmackssache"
Dem Tagesspiegel sagte der AfD-Spitzenkandidat später, er könne sich nicht erinnern, ob er tatsächlich das Wort "entsorgen" benutzt habe. Dass Özguz aber "zurück nach Anatolien" gehöre, das sage er schon seit Längerem in jeder Rede. Beistand erhielt Gauland am Montag von Alice Weidel, ebenfalls Spitzenkandidatin der AfD. Im ZDF-Morgenmagazin sagte sie, sie kenne den genauen Kontext nicht, "die Wortwahl ist Geschmackssache."
Und wenn Gauland gesagt habe, Özoguz gehöre zurück in die Türkei, "dann kann ich das unterschreiben".
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