Ägyptische Polizei geht gegen Palästinenser vor
Die Lage im Gazastreifen bleibt angespannt. Ägypten hat den USA zugesagt, dass die Grenze bald wieder geschlossen werden soll. Unterdessen hat die Polizei damit begonnen, den ungehinderten Grenzübergang einzuschränken.
Die ägyptische Grenzpolizei hat nach palästinensischen Angaben am Donnerstag begonnen, Einwohner des Gazastreifens an der Einreise nach Ägypten zu hindern. Nach Augenzeugenberichten zwangen Polizisten Palästinenser an der Grenze zur Rückkehr in den Gazastreifen. Dabei hätten sie auch Schlagstöcke eingesetzt. Auch in der Städten und Dörfern der Sinai-Halbinsel hätten ägyptische Sicherheitskräfte Palästinenser eingekreist und zur Grenze zurückgebracht. Nach Einschätzungen aus Sicherheitskreisen hielten sich am Morgen noch etwa eine halbe Million Palästinenser auf der Sinai-Halbinsel auf.
Die ägyptische Regierung hat am Mittwoch den USA zugesagt, dass die von tausenden Menschen durchbrochene Grenze bald wieder geschlossen werden soll. Israel befürchtet, dass über die offene Grenze Waffen und Geld an Extremisten im Gazastreifen gelangen. Auch am Donnerstagmorgen strömten wieder mehrere tausend Menschen nach Ägypten. Sie kauften Lebensmittel, Benzin, Zigaretten und andere Güter. Andere besuchten Verwandte in Ägypten. Die Grenzöffnung wurde am Mittwochmorgen von bewaffneten Palästinensern erzwungen, die mehrere Löcher in die Sperranlagen sprengten. Aufgrund der Schließung der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen hatte sich die Versorgungslage in dem schmalen Küstenstreifen zuvor dramatisch verschlechtert. Israel reagierte mit der Grenzschließung auf den fortgesetzten Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. (AP)
