Ägypten sperrt Grenze zum Gazastreifen

Ägypten hat am Freitag damit begonnen, die gewaltsam geöffnete Grenze zum Gazastreifen wieder zu schließen. Palästinenser waren in das Land eingedrungen, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen.
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Palästinenser wollen sich in Ägypten mit dem Nötigsten versorgen
AP Palästinenser wollen sich in Ägypten mit dem Nötigsten versorgen

Ägypten hat am Freitag damit begonnen, die gewaltsam geöffnete Grenze zum Gazastreifen wieder zu schließen. Palästinenser waren in das Land eingedrungen, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen.

Zwei Tage nach der Sprengung von Breschen in die Sperranlagen wurden die offenen Übergänge von einer Polizeikette abgeriegelt. Die Beamten ließen nur zurückkehrende Palästinenser in den Gazastreifen. Es kam zu Rangeleien. An der Einreise gehinderte Bewohnder des Gazastreifens warfen mit Steinen, die Polizisten gaben Warnschüsse ab.

Seit Mittwochmorgen hatten mehrere zehntausend Palästinenser die geöffnete Grenze nach Ägypten überquert, um Nahrungsmittel, Benzin und Zigaretten zu kaufen oder um Verwandte zu besuchen. Die USA und Israel drängten Ägypten, die Grenze wieder zu schließen, um Waffenlieferungen an die im Gazastreifen regierende radikalislamische Hamas zu unterbinden. Am Montag hatte Israel als Reaktion auf den anhaltenden Raketenbeschuss durch militante Palästinenser die Grenzen zum Gazastreifen blockiert.

Bei zwei israelischen Luftangriffen im südlichen Gazastreifen kamen in der Nacht zum Freitag vier Hamas-Mitglieder ums Leben. Beide Angriffe richteten sich gegen Hamas-Kämpfer in der Nähe der ägyptischen Grenze. In Ostjerusalem erschossen bewaffnete Männer einen israelischen Polizisten an einer Straßensperre. Außerdem drangen zwei Palästinenser in eine jüdische Siedlung im Westjordanland ein und verletzten drei Schüler mit einem Messer. Die Angreifer wurden von Wachmännern erschossen. Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wollen am Sonntag bei einem Treffen in Jerusalem die Krise im Gazastreifen erörtern.

Israel verärgert über türkische Kritik

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat die israelische Regierung mit scharfer Kritik an den Militäreinsätzen im Gazastreifen verärgert. Nachdem Erdogan die Einsätze als unverhältnismäßig dargestellt hat, habe Israel den türkischen Botschafter einbestellt, berichtete die türkische Tageszeitung «Sabah» am Freitag. Wegen einiger palästinensischer Raketenangriffe bestrafe Israel zwei Millionen Menschen im Gazastreifen, hatte Erdogan vor Abgeordneten seiner islamisch-konservativen Partei AKP gesagt. «Wenn wir fragen, wie viele Israelis als Folge dieser (palästinensischen) Angriffe gestorben sind, bekommen wir keine Antwort. Bei den letzten israelischen Angriffen wurden 18 Palästinenser getötet», wurde Erdogan zitiert. Palästinensische Extremisten feuern aus dem Gazastreifen Kassam- Raketen aus eigener Fertigung, die in den vergangenen Jahren ganz überwiegend auf freiem Feld einschlugen. Mehrere folgenschwere Treffer gab es aber in der israelischen Kleinstadt Sderot, die fast unmittelbar an der Grenze zum Gazastreifen liegt. (dpa, nz)

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