Ägypten: Muslimbrüder bitten um Vertrauen
Kairo - Der Vorsitzende der Partei "Freiheit und Gerechtigkeit", Mohammed Mursi, versicherte in der Zeitung "Gulfnews": "Wenn es um politische und soziale Alltagsthemen geht, wird es in Ägypten keine Spaltung zwischen Muslimen und Christen geben." Vor dem Gesetz gebe es hier auch künftig keine Diskriminierung.
Zugleich kündigte Mursi an, dass das islamische Recht, die "Scharia", die wichtigste Quelle der Gesetzgebung bleiben solle. Die Christen könnten dabei weiterhin nach ihrem religiösen Kodex leben.
Den Ängsten, dass der Tourismus wegen des Siegeszugs der Islamisten leiden könnte, begegnete er mit dem Versprechen: "Wir wollen jährlich 50 Millionen Touristen ins Land bringen." Im Wahlkampf hatten islamistische Parolen gegen Alkohol und Bikinis vor allem in der Tourismusbranche für Unsicherheiten gesorgt. Mursi sagte: "Wer auch immer die Wahlen gewinnt, trägt eine große Verantwortung."
Im ersten Wahlgang war am Montag und Dienstag in Kairo, Alexandria und sieben weiteren Provinzen gewählt worden. Klarer Gewinner dürfte dabei die islamistische Muslimbruderschaft sein, der mehr als 40 Prozent zugeschrieben werden. Die Parlamentswahlen werden in den kommenden Wochen fortgesetzt. Das Endergebnis wird am 13. Januar erwartet.
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