"Achse des Bösen" bricht: Nordkoreas Wende im Atomstreit

Seit mehr als zehn Jahren streitet sich die internationale Gemeinschaft mit Pjönjang wegen des Nuklearwaffenprogramms. Vor wenigen Monaten schien eine Eskalation wahrscheinlich. Jetzt sendet der Staat völlig andere Signale.
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Sein Verhältnis zu den USA entspannt sich gerade
ap Sein Verhältnis zu den USA entspannt sich gerade

Seit mehr als zehn Jahren streitet sich die internationale Gemeinschaft mit Pjönjang wegen des Nuklearwaffenprogramms. Vor wenigen Monaten schien eine Eskalation wahrscheinlich. Jetzt sendet der Staat völlig andere Signale.

Die USA heben einige ihrer Sanktionen gegen Nordkorea auf, nachdem das Land die lang erwartete Auflistung seines Nuklearprogramms an China übergeben hat. In der US-Politik ist das ein großer Kurswechsel, da Präsident George W. Bush Nordkorea noch vor wenige Jahren als Teil der «Achse des Bösen» bezeichnet hatte. Die USA wollen einige Wirtschaftssanktionen lockern und Nordkorea auch von ihrer Liste der Staaten streichen, die den Terror unterstützen.

Der nordkoreanische Botschafter in Peking habe die Deklaration dem chinesischen Vizeaußenminister Wu Dawei überreicht, berichtete das Außenministerium in Peking. Die Übergabe der Liste ebnet den Weg für Fortschritte bei der Normalisierung der Beziehungen Nordkoreas zum Westen. Die Vorlage der Liste sei «ein wichtiger Schritt» in den Sechs-Parteien-Gesprächen, hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses.

«Es gibt aber noch viel zu tun, damit Nordkorea seine Isolation beendet», hieß es in der Mitteilung. So müsse Pjöngjang alle seine Atomanlagen demontieren, sein Plutonium aushändigen und «noch offene Fragen hinsichtlich seines angereicherten Urans und seiner Weiterverbreitungs-Aktivitäten beantworten».

Neue Runde der Sechs-Parteien-Gespräche

Nach Angaben der chinesischen Regierung herrscht Einigkeit darüber, nach welchen Grundsätzen die Angaben Nordkoreas zu seinem Atomprogramm überprüft werden sollen. Ein Termin für eine neue Runde der Sechs-Parteien-Gespräche, an denen außer Gastgeber China, Nordkorea und den USA auch Südkorea, Japan und Russland teilnehmen, wurde in Peking nicht genannt. Das nordkoreanische Atomwaffenprogramm beschäftigt die internationale Gemeinschaft seit mehr als einem Jahrzehnt. Das Atomforschungszentrum in Yongbyon 90 Kilometer nördlich der Hauptstadt Pjöngjang wurde bereits in den sechziger Jahren errichtet. Etwa 20 Jahre später begann der Staat mit der Entwicklung von Nuklearwaffen. (dpa/AP)

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