Absolute Mehrheit für CSU: Die Reaktionen
Nach ersten Prognosen erreicht die CSU in Bayern ein Ergebnis von 49% - die FDP verfehlt mit nur 3% den Einzug in den Landtag. Die ersten Reaktionen.
München - Die CDU hat die absolute Mehrheit für die CSU in Bayern als wichtigen Rückenwind für die Bundestagswahl in einer Woche gewertet. „Das bringt für uns den notwendigen Schwung, die letzte Woche nochmal alles zu geben“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Grosse-Brömer, am Sonntag im ZDF. Das Scheitern der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde sei Motivation für die Liberalen im Bund, ihre Stammwähler zu mobilisieren. Der vom Wunsch-Koalitionspartner FDP geplanten Zweistimmenkampagne erteilte Grosse-Brömer eine klare Absage: „Wir kämpfen für unsere Kanzlerin.“
CSU-Fraktionschefin Christa Stewens hat sich von dem hohen Wahlergebnis ihrer Partei überrascht gezeigt. Jetzt sei es wichtig, „dass wir auf dem Teppich bleiben“, sagte Stewens am Sonntag unmittelbar nach Schließung der Wahllokale im Bayerischen Rundfunk. Für die Freien Wähler habe es sich nicht ausgezahlt, ihre Koalitionsaussage offen zu lassen. Auch „dieses Schlechtreden von Bayern“ habe sich nicht ausgezahlt, sagte sie mit Blick auf die Opposition.
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles hat das Abschneiden ihrer Partei bei der Landtagswahl in Bayern als gut bezeichnet. Die SPD habe als einzige Oppositionspartei zulegen können, wenn auch auf niedrigem Niveau, räumte Nahles am Sonntagabend in einer ersten Reaktion auf das Wahlergebnis ein. Es handele sich allerdings um eine landespolitische Entscheidung. Nach dem wahrscheinlichen Aus der FDP in Bayern sei nun das Rennen mit Schwarz-Gelb im Bund wieder offen.
Die bayerische SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen hat sich sehr erfreut über den prognostizierten Zuwachs ihrer Partei bei der Landtagswahl gezeigt. Christian „Ude ist ein sehr, sehr guter Spitzenkandidat gewesen“, sagte die stellvertretende Fraktionschefin kurz nach Schließung der Wahllokale im Bayerischen Rundfunk. Er habe der SPD eine „Kehrtwende“ gebracht, daran werde die Partei jetzt weiter arbeiten.
Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hat sich nach den Prognosen enttäuscht über die Verluste ihrer Partei bei der Bayern-Wahl geäußert. Vor der Bundestagswahl am kommenden Sonntag sollten die Grünen nun die Energiewende stärker als bisher thematisieren, riet sie am Sonntagabend. Sie appellierte an die Anhänger der Grünen: „Jetzt volle Kanne in Richtung Hessen, in Richtung Bundestagswahl!“
Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, Tobias Thalhammer, will die Hoffnung trotz der enttäuschenden ersten Prognose für seine Partei noch nicht aufgeben. „Es ist eine lange Nacht – auch wenn wir noch deutlich zulegen müssten“, sagte er am Sonntag kurz nach 18.00 Uhr im Bayerischen Rundfunk. Aber wenn die Liberalen tatsächlich unter fünf Prozent bleiben sollten, dann könnten sie “mit stolzer Brust auf die vergangenen fünf Jahre zurückblicken“.
Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) hat die Niederlage der Liberalen bei der Landtagswahl eingeräumt. „Das ist eine sehr schmerzliche Niederlage“, sagte Heubisch am Sonntagabend in der ARD. Der Erfolg der schwarz-gelben Koalition sei leider allein der CSU zugerechnet worden. Dies sei verwunderlich nach der Verwandtenaffäre. Jetzt sei aber „nicht die Zeit zum Lamentieren“, sagte Heubisch. „Wir sagen "Jetzt erst recht" (...), denn wir wollen die Koalition in Berlin fortsetzen.
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