Abschiebeflug aus Deutschland in Kabul eingetroffen

Die Aktionen sind umstritten, weil der Krieg in Afghanistan gegen die radikalislamischen Taliban und die IS-Terrormiliz andauert und täglich Opfer fordert. Doch hat Deutschland seit Ende 2016 inzwischen mehr als 500 Männer auf direktem Weg dorthin abgeschoben.
dpa |
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In Afghanistans Hauptstadt Kabul ist ein deutsches Flugzeug mit 30 abgeschobenen Afghanen an Bord gelandet. Das war die 23. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016.
Julian Stratenschulte/Symbol/dpa In Afghanistans Hauptstadt Kabul ist ein deutsches Flugzeug mit 30 abgeschobenen Afghanen an Bord gelandet. Das war die 23. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016.

Kabul - In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist am Donnerstagmorgen ein weiterer Abschiebeflug aus Deutschland eingetroffen. Beamte am Flughafen teilten mit, dass die Maschine mit 30 abgeschobenen Afghanen an Bord um 7.10 Uhr Ortszeit gelandet sei.

Es war die 23. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016. Bei den bisherigen 22 Abschiebungen hatten Bund und Länder 533 Männer nach Afghanistan zurückgebracht. Nach einer Sammelabschiebung im Juli vergangenen Jahres hatte einer der 69 Männer kurz nach seiner Ankunft in Kabul Suizid begangen - und damit die Debatte über die umstrittenen Abschiebungen weiter befeuert.

Kritiker weisen darauf hin, dass die Sicherheitslage in Afghanistan weiter angespannt ist. Der Krieg gegen die radikalislamischen Taliban und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) fordert täglich zivile Opfer. Erst vergangene Woche wurde das Telekommunikations-Ministerium in Kabul angegriffen, mindestens 14 Menschen wurden getötet. Der IS reklamierte den Angriff für sich.

Insgesamt starben einem UN-Bericht zufolge von Januar bis Ende März 581 Zivilisten in dem Konflikt, 1192 wurden verletzt. Das waren 23 Prozent weniger Opfer als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Die Taliban greifen weiter regelmäßig Kontrollposten oder Armeebasen der Regierung an. Von Anfang bis Mitte April alleine wurden bei Kämpfen in mehreren Provinzen mehr als 250 Sicherheitskräfte getötet.

Gleichzeitig gibt es Bemühungen, den Konflikt politisch zu lösen. Bisher gab es mehrere Gesprächsrunden zwischen Vertretern der USA und hochrangigen Taliban. Diese sollen zu direkten Gesprächen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban führen. Laut einem Taliban-Sprecher steht die nächste USA-Taliban-Runde in Doha in den "nächsten Wochen oder Tagen" an.

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