Kommentar

Absage als Kanzlerkandidat: Söder hat wohl eingesehen, dass er verlieren würde

Politik-Chefin Natalie Kettinger kommentiert die neueste Aussage von CSU-Chef Markus Söder, kein Kanzlerkandidat werden zu wollen.
von  Natalie Kettinger

So so, CSU-Chef Markus Söder will also mal wieder nicht Unions-Kanzlerkandidat werden. Seine Lebensaufgabe sei Bayern, sagt er. Das dürfte der einen oder dem anderen bekannt vorkommen.

"Mein Platz ist in Bayern" lautete die Formulierung, die Söder vor der letzten Bundestagswahl wie eine Monstranz vor sich hertrug. Um dann aber doch den damaligen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet herauszufordern, was in einer Schlammschlacht endete, die mit ein Grund dafür war, dass die Schwarzen Schwestern in der Opposition landeten.

Auch beim Thema Kernkraft änderte Söder oft die Meinung

Nicht die einzige Meinungs-Volte des Franken, wie man weiß. 2010, noch als Umweltminister, machte er sich für eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke stark. Nach Fukushima war er dann für den Ausstieg – und nun als Ministerpräsident will er die Freistaat-Meiler am liebsten in Eigenregie weiterbetreiben.

"Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern", kommt einem in diesem Zusammenhang ein Satz Konrad Adenauers in den Sinn. Das berühmte Zitat wird jedoch regelmäßig aus dem Zusammenhang gerissen, denn Adenauer sagte weiter: "Nichts hindert mich daran, klüger zu werden."

Vermutlich hat auch Markus Söder eingesehen, dass er gegen Friedrich Merz (oder Hendrik Wüst, in NRW Chef des größten CDU-Verbandes) wohl wieder den Kürzeren ziehen würde. Zumindest, so lange diese beiden keine Schwächen zeigen.

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