8,6 Millionen Konten in Flensburg

Die Deutschen – ein Volk von Verkehrssündern: Gut 8,6 Millionen Autofahrer sind derzeit im Verkehrszentral- register des Kraftfahrt- Bundesamtes in Flensburg registriert. So viele waren es noch nie zuvor in der Geschichte der Behörde.
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FLENSBURG/MÜNCHEN - Die Deutschen – ein Volk von Verkehrssündern: Gut 8,6 Millionen Autofahrer sind derzeit im Verkehrszentral- register des Kraftfahrt- Bundesamtes in Flensburg registriert. So viele waren es noch nie zuvor in der Geschichte der Behörde.

Innerhalb eines Jahres bedeutet das einen Zuwachs um immerhin 2,7 Prozent. Auch diese Zahl aus dem gerade veröffentlichten KBA-Jahresbericht spricht Bände über die offenbar ständig sinkende Verkehrsmoral auf deutschen Straßen: 5,39 Millionen neue Verstöße wurden der Behörde 2007 gemeldet, das sind rund 2,5 Prozent mehr als noch im Jahr davor. Besonders krass war der Anstieg bei den Bußgeld- Verfahren: von 4,11 auf 4,26 Millionen.

Dazu passt auch die Tatsache, dass im letzten Jahr so oft wie nie zuvor die örtlichen Führerscheinbehörden über Autofahrer mit kritischem Punktekonto informiert wurden: 353 000 Mitteilungen wurden vom KBA verschickt, das sind rund 5,4 Prozent mehr als 2006. Wobei knapp 74 Prozent der in Flensburg erfassten Verkehrsteilnehmer zwischen einem und sieben Punkte ihr Eigen nennen, nur 5,5 Prozent haben mehr als sieben, nur 0,8 Prozent (oder 71 000) 14 oder mehr Punkte.

Besonders deutlich sind in der KBA-Statistik die Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Straßenverkehr zu erkennen. Von den 8,6 Millionen „Punktebesitzern“ sind derzeit knapp 80 Prozent Männer. Interessant: Bei zu schnellem Fahren wurden beide Geschlechter prozentual fast gleich oft erwischt. Gravierende Unterschiede gibt es dagegen beim Thema Alkohol: Das betrifft 15 Prozent der ertappten Männer – aber nur 5,9 Prozent der Frauen. Dafür missachten die Damen am Steuer eher die Vorfahrt – 16,6 zu 10,4 Prozent.

Erfreulich: Das Thema Alkohol und Drogen entwickelt sich positiv – also rückläufig: Die 222 600 einschlägigen Fälle im Jahr 2007 entsprechen einem Rückgang von 1,2 Prozent. Handy am Steuer – dieser Bußgeld-Tatbestand ist einer der klaren Zuwachs-Riesen. 392 000 Verstöße (plus 54 000) wurden letztes Jahr nach Flensburg gemeldet. Macht ebenso viele Punkte – und Einnahmen von knapp 15,7 Millionen Euro für die Staatskasse. Falsch oder gar nicht gesicherte Kinder im Auto führten im vergangenen Jahr zu 32 900 Bußgeldern, der Einsatz von Radarwarnern zu 700.

Rudolf Huber

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