650 Geiseln befreit - darunter 70 Ausländer

Algerische Sicherheitskräfte stürmen Industrieanlage. Die Terroristen hatten Hunderte Einheimische und 132 Ausländer in ihrer Gewalt
von  G. Thanscheidt

Algier - Algerische Sicherheitskräfte haben angeblich fast 650 Geiseln befreit, die seit Mittwoch in einer Industrieanlage im Osten des Landes von islamistischen Terroristen festgehalten wurden.Unter den Befreiten sollen 70 Ausländer sein. Das vermelden die TV-Sender CNN und Al Arabyia unter Berufung auf algerische Medien.

Unklar ist, wie viele Menschen bei der Aktion getötet wurden. 573 Algerier sollen in Sicherheit gebracht worden sein. Von den 132 ausländischen Mitarbeitern wurden wohl 70 befreit. Das Schicksal der anderen Ausländer ist ungewiss. Der Einsatz in In Amenas dauerte am Freitagnachmittag noch an.

Nach britischen Angaben wurde mindestens ein Brite getötet. Unter den Geiseln sollen sich Norweger, Japaner und viele Amerikaner befinden. Es soll unter den Geisen bisher mindestens sechs Tote gegeben haben., nach anderen Angaben starben bisher 35 Geiseln und 15 Geiselnehmer

Von algerischer Seite war zunächst keine Stellungnahme über die ungewöhnlich hohe Zahl der Geiseln zu bekommen. Zu Beginn des Geiseldramas war von 41 Ausländern in der Gewalt der Terroristen die Rede. Angaben zu einheimischen Geiseln wurden nicht gemacht. Es gibt Vermutungen, dass ein großer Teil der 650 Menschen von den Terroristen freigelassen und sie nicht von der Armee befreit wurden.

Am Freitag war ein US-Flugzeug nahe dem Gasfeld gelandet, um US-Bürger auszufliegen. Einigen Amerikanern soll beim ersten Erstürmungsversuch der algerischen Armee am Donnerstag die Flucht gelungen sein. Eine US-Drohne beobachtet die Industrieanlage aus der Luft. Die Vereinigten Staaten haben Algerien militärische Hilfe angeboten - die Regierung in Algier lehnte das ab.

 

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