5000 Genossen: SPD übertrumpft die CSU

Politischer Aschermittwoch in Bayern: Die AZ-Übersicht  zum Schlagabtausch in Niederbayern - SPD gegen CSU, Brüderle im Dirndl-Landl  
Georg Thanscheidt |
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Horst Seehofer nimmt einen kräftigen Schluck aus dem Bierkrug, Münchens OB Christian Ude ist mit Peer Steinbrück in Vilshofen: Das Duell beim Politischen Aschermittwoch
dpa/dapd Horst Seehofer nimmt einen kräftigen Schluck aus dem Bierkrug, Münchens OB Christian Ude ist mit Peer Steinbrück in Vilshofen: Das Duell beim Politischen Aschermittwoch

Politischer Aschermittwoch in Bayern: Die AZ-Übersicht  zum Schlagabtausch in Niederbayern - SPD gegen CSU, Brüderle im Dirndl-Landl

Showdown in Niederbayern: Die politischen Parteien bitten zum Duell. Die CSU trifft sich traditionell in Passau, die SPD versammelt sich im Bierzelt in Vilshofen. Für die Christsozialen treten Ministerpräsident Horst Seehofer und sein Vor-Vorgänger Edmund Stoiber ans Mikro. Bei der SPD reden die beiden Herausforderer Christian Ude und Kanzlerkandidat Peer Steinbrück.

Außerdem ist Rainer Brüderel, der neue Spitzenkandidat der FDP, erstmals seit seinen Au(s)fälligkeiten gegen eine Stern-Journalistin, der er bescheinigte, sie könne ein Dirndl ausfüllen, im Stammland der Tracht - in Dingolfing. Die Grünen lauschen in Dingolfing Jürgen Trittin, die Frieein Wähler in Deggendorf Hubert Aiwanger. In Tiefenbach ist die Linke-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht zu Gast.

Das erste Duell hat die SPD schon gewonnen: Erstmals sind mehr Zuhörer in Vislhofen als bei der CSU in Passau: Die dortige Halle ist lediglich für 4000 ausgelegt, den Genossen ist es gelungen, 5000 Menschen im Bierzelt zu versammmeln.

Der politische Aschermittwoch in Niederbayern in der aktualisierten Übersicht  der Abendzeitung - von Anja Timmermann (Passau), Matthias Maus (Vilshofen) und Georg Thanscheidt (München):

SPD: Das Zelt ist tatsächlich voll. 5000 Genossen, 200 Journalisten und 20 Kamerteams, darunter sogar eins von Al Jazeera. Erste Eindrücke aus Vilshofen gibt's in unserer Bilderstrecke.

CSU:  Der Einmarsch der Gladiatoren dauert zwölf Minuten - von 10.19 Uhr bis 10.31. Die Halle ist voll, die Stimmung noch nicht überschäumend. Vorne weg marschieren Horst Seehofer und Edmund stoiber, in der Mitte zwischen ihnen Karin Seehofer, dahinter die Generalsekretäre Alexander Dobrindt und Drotohee Bär. Markus Söder und Ramsauer stehen am Rand und klatschen. Hier gibt's die Bilder aus Passau

SPD: Die erste Attacke reitet Florian Gams von der SPD Vilshofen - gegen Stoiber: "Wir müssen keine Polit-Rentner ausgraben wie die CSU."

SPD:Dutzende SPD-Anhänger strecken rote Schilder mit der Aufschrift „Genau! Ude.“ in die Höhe, „Ude, Ude“-Sprechhöre sind zu hören.

CSU: Niederbayerns CSU-Chef Manfred Weber über Ude und Steinbrück:„Diese beiden Politiker der Vergangenheit werden in Bayern und in Deutschland keine Zukunft haben!“

Grüne: Margarete Bause teilt aus: "Die CSU hat nichts zu bieten als die dumpfe Einfalt eines Dobrindt oder die Schmutzeleien eines Söder, die Kaltherzigkeit einer Frau Haderthauer und die Zuckerwatte einer Frau Aigner. Und über all dem thront die Chaosdiktatur eines Herrn Seehofer.“ Der Umgang der schwarz-gelben Koalition mit den Studiengebühren in Bayern sei „eine groteske und hochnotpeinliche Veranstaltung. „Die Koalition der Wendehälse und der Dipferlscheißer, die hat fertig.“

Linke: Sahra Wagenknecht verteidigt - wie zu erwarten - Gysi: "Das ist in jedem Wahljahr das Gleiche. Jedes Mal werden die gleichen Vorwürfe ausgegraben. Das wird dieses Mal genauso ausgehen wie in anderen Wahljahren: Das Verfahren wird eingestellt."

 CSU:In den Grußworten wird Papst Benedikt gefeiert und Gregor Gysi verteufelt. 

Freie Wähler: Vize-Chefin Marion Häsig spottet: "Der Glaube der CSU an die absolute Mehrheit bei der Landtagswahl grenzt an totalem Realiätsverlust",So sei die Abschaffung der Studiengebühren alleine auf das Volksbegehren der Freien Wähler zurückzuführen. Auch die Wende der CSU beim Donauausbau sei erst im Wahljahr vollführt worden. Seehofer habe gesagt, seine Donaufahrt habe die Entscheidung gebracht, erläuterte Hälsig. „Ich hätte Seehofer damals bis zum Schwarzen Meer geführt. Dann wären wir ihn jetzt los.“

FDP: Der liberale Fraktionschef Thomas Hacker packt die Illustrierte aus Hamburg: bei der Doppelmoral: „Ich lese den 'Stern' nicht – mich erschrecken immer die nackten Frauen auf dem Titelbild.“

SPD: Florian Pronold:„In Passau spricht Stoiber, der Wiedergänger aus Wolfratshausen, da geht’s in Transrapid-Geschwindigkeit Richtung Vergangenheit“

CSU: Die CSU berauscht sich an einem Videoclip "Paradies Bayern". Dazwischengeschnitten ein Best Of aus vergangenen Aschermittwoch-Veranstaltungen

SPD: Florian Pronold zum zweiten: "In Passau musste die Nibelungen-Halle wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Da haben sich die Balken zu sehr gebogen, so haben die von der CSU gelogen."

Grüne: Nur 250 Besucher bei den Grünen. Bause meint: "Bayern hat was Besseres verdient." Seehofer sei ein Polit.-Halodri.

Piraten: Ach ja, die Freibbeuter-Partei trifft sich in Ingolstadt. Da sagt Bayern-Chef Stefan Körner: "Rösler ist so etwas wie der Jesus der FDP".Was er wohl meint? Brot teilen, übers Wasser gehen, Wiederauferstehung?

SPD: Ude versucht sich im Dialekt: "Mia san die bayerischen Sozis, und do san mia dahoam." Oder ist's Dialektik?

CSU: Jetzt kommt Stoiber, als "Mr. Aschermittwoch" gefeiert. Erbringt den Saal mühelos zum Toben. Leidenschaft, Volksnähe, Sachkompetenz - das preist er als Dreiklang der CSU. Und sich selbst:  "Ich habe mit über 70 noch mehr Energie und Fantasie als der müde Haufen der Opposition"

SPD: Ude demonstriert den Willen zur Macht - und Selbstironie:„Bayern ist auch unser Land. Es ist nicht der Erbhof und Besitztum einer arrogant gewordenen Partei“ Und "Wir regieren ja schon in Bayern. Ich sage nur Aschaffenburg und ich weiß, wo das liegt."

CSU: Stoiber in alter Form:„Das Jammern, das Nörgeln überlassen wir den anderen.“ Jammern sei deren Spezialität, meint er mit Blick auf die Oppositionsparteien. „Damit werden sie Bayern nie regieren.“

Grüne: Jürgen Trittin kommt - und nimmt Horst Seehofer aufs Korn: „Wenn crazy Horst auf friendly fire schaltet, dann ist der Kollateralschaden eingetreten.“

 SPD: Nachtrag Pronold: „Seehofer dreht sich wie ein Fähnchen im Wind“, sagt er zu den Kurswechseln Seehofers vom Atomausstieg bis zur Abschaffung der Studiengebühren. „Einen Wettbewerb wird Horst Seehofer gewinnen: Wer ist der schnellstdrehende Weterhahn in Bayern?“ Die bayerische Bevölkerung sei anders: „Wir sind grad raus."

 CSU: Stoiber spielt intensiv die Bayernkarte. Richtung Vilshofen sagt er: "Ihr werdet Bayern nie verstehen. Bleibt lieber zuhause." Diese "Aschermittwochs-Importe", die einmal im Jahr Volksnähe zeigen, "wirken auch nach Fasching noch verkleidet". Dass sich der Mann aus Nordrhein-Westfale traue, nach Bayern zu kommen und Ratschläge zu erteilen, "das habe ich mir nie vorstellen können".

SPD: Ude attackiert: "Bayern als flächendeckendes Ellenbogenhausen, das ist die Vorstellung der CSU"

Linke: Klaus Ernst: Wir sollen mit der Stasi in Verbindung gebracht werden, wir sollen bei der Bundestagswahl unter fünf Prozent gedrückt werden.“ Er ruft zu „Solidarität mit Gysi“ auf.

Grüne: Trittin attackiert die FDP: "Wir versuchen alle, vor allem nach Aschermittwoch, unseren inneren Schweinehund zu überwinden. Die FDP macht ihn zum Spitzenkandidaten.“

CSU: Jetzt zieht Edmund Stoiber den ganz großen Bogen von der Euro-Krise über die USA nach Nordkorea und über die Energiepolitik zurück. Der Saal schlafft etwas ab und wacht erst bei einer furiosen Attacke auf Silvio Berlusconi wieder auf.

FDP: Wirtschaftsminister Martin Zeil begrüßt den FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle „im Land der Dirndl und Denker“. Brüderle lasse sich seine natürliche Fröhlichkeit von niemandem nehmen, „und deshalb mögen wir Bayern solche Mannsbilder“, sagt Zeil in Dingolfing.  „Bayern ist zu schön, um es wieder den Schwarzen allein zu überlassen“, sagt Zei. Das Betreuungsgeld sei „so altbacken wie das Familienbild der Union insgesamt“. Aber wer die bayerische Wirtschaft und Bildung den „rot-grünen Umerziehungsideologen überlässt, der legt die Axt an unsere Zukunft“, so Zeil vor 400 Zuhörern.

Freie Wähler: Aiwanger schießt sich auf Stoiber ein: Dieser habe sich für das achtjährige Gymnasium eingesetzt, sagt er. „Stoiber, der selbst für das neunjährige Gymnasium zehn Jahre gebraucht hat, weil er immer durchgefallen ist.“ Diese CSU-Politiker sollten keinen Kugelschreiber mehr in die Hand bekommen, um wichtige Sachen zu unterschreiben. „Gebt ihnen in jede Hand eine Weißwurst, dann können sie wenigstens nichts kaputtmachen.“

SPD: Hat die CSU nichts zu verlieren außer ihre Ketten? „Lasst bloß kein kommunistisches Manifest in der Staatskanzlei rumliegen. Der Seehofer schreibt alles sofort ab", witzelt Ude.

CSU: Wegen der starken Nachfrage - hier nun Stoibers Berlusconi-Gag: "Die Forscher, die das Familienpolitik-Gutachten erstellt haben, sind Schweizer. Die sind genauso geeignet, etwas zur deutschen Familienpolitik zu sagen, wie Silvio Berlusconi als Gleichstellungsbeauftragter." Und weiter: "Was dieser Bungabunga-Ministerpräsident im Kulturland Italien angerichtet hat, ist unglaublich.“ Er könne nur hoffen, „dass ihm das italienische Volk bei den Wahlen die Rote Karte zeigt.“ Wahlkampf einzelner Länder sei inzwischen „europäische Innenpolitik“. „Wenn ein Berlusconi in Italien noch einmal das Sagen hat, zahlen wir alle mit. Deshalb mischen wir uns ein.“

SPD: "Bei den Studiengebühren ist die CSU sogar zu doof zum Umfallen", spottet Ude.

FDP: Attacke à la Martin Zeil: "Und dann das neue Traumpaar in Berlin: Jürgen Trittin und Claudia Roth. Er das personifizierte Dosenpfand – sie die Grande Dame jeder Sexismus-Debatte.“

SPD: Ude wittert Morgenluft: "Die CSU zittert wie Espenlaub im Abendwind."

 FDP:  Zeil als Klassenkämpfer: „Peer Steinbrück ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass der Kapitalismus in der SPD noch ein Zuhause hat. Wasser predigen, selbst aber Champagner saufen – das sind mir schöne Sozialdemokraten!“

CSU:  Edmund Stoiber liefert dann den ultimativen Beweis für die Paradiesartigkeit Bayerns. "Pep Guardiola kommt. Er hätte überall hin gehen können auf der Welt, zum Teil für das doppelte Gehalt. Aber wo geht er hin? Nach Bayern. Er hat sich überlegt: Wo gibt es keine Schuldenkrise? Wo gibt es stabile Verhältnisse? Wo ist es sicher, wo sind gute Schulen, wo ist eine stolze Kulturnation? Und: Er geht nach Bayern."

Linke Wagenknecht: "Ich wollte mich heute eigentlich in ein Dirndl zwingen. Dann hat mich der Mut verlassen. Ich habe gehört, Rainer Brüderle soll hier ganz in der Nähe sein.“

 CSU: Stoiber lästert über Ude: „Beim Thema Dynamik denkt man nicht unbedingt an den Oberbürgermeister von München. Und das ist sein Problem.“

Grüne: Trittin: "Wenn sich Union und FDP für bürgerlich halten, dann ist das ungefähr so wahrhaftig wie die Dissertation von Karl-Theodor zu Guttenberg, dem Felix Krull aus Oberfranken.“

Freie Wähler:  Aiwanger entdeckt den Papst-Rücktritt als Gag-Steinbruch: „Stoiber wird sagen: Der Posten muss in Bayern bleiben und ich weiß auch schon für wen, für mich selbst.“

Linke Wagenknecht: findet Gefallen an Brüderle-Späßen: „Frauenversteher Brüderle hätte Familienminister werden sollen. Aber er hat ja noch Chancen. Die momentane Amtsinhaberin ist schließlich Doktor und gehört damit zur Höchstrisikogruppe dieser Bundesregierung.“

FDP:  Leutheusser-Schnarrenberger möchte auch über Ude lästern. Das hört sich so an: Ude sei „früher ein Mann der Mitte“ gewesen, aber „heute muss er marxistisches Kauderwelsch seiner Bayern-SPD vermarkten. Dafür hat er jetzt den besten Praktikantenposten, den man sich mit 65 wünschen kann.“ Der Münchner Oberbürgermeister „lernt jetzt Landespolitik“.

SPD:  Peer Steinbrück kommt auf die Bühne - der Auftakt-Gag geht in Richtung politischer Gegner: „Da sitzt eine kleine radikale Minderheit in Passau.“ Das Publikum begrüßt er mit den Worten: "Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freunde, liebe Ungläubige!"

SPD:  Peer Steinbrück schwelgt in alten Zeiten-  unter Angela:  "Die große Koaltion war so gut wie die SPD-Minister darin"

SPD:  Die neuen Zeiten unter Angela findet er weniger toll: "Diese Regierung ist so beliebt wie Blindarmentzündung und Wurzelbehandlung zusammen"

CSU: Stoiber nimmt sich weiter Ude vor: "Es reicht nicht, dass man das Amt unbedingt will, man muss es auch können“, sagt Stoiber über den Münchner Oberbürgermeister. Wenn man ausschließlich als Kommunalpolitiker noch professionell Landes-, Bundes- und Europapolitik machen wolle, „dann ist das eine andere Liga“,

CSU: Seehofer beginnt seine Rede. Bisher das Hauptthema:  Peer Steinbrück. "Der ist kein Finanzminister, der ist Schuldenkönig." "Ich garantiere: Diese Rede heute ist kostenfrei."
"Jetzt weiß ich, warum der viel Beinfreiheit wollte: um von einem Fettnäpfchen zum anderen zu hüpfen."

SPD:  Peer Steinbrück schwelgt immer noch in alten Zeiten: "Deutschland steht da wie Alice im Wunderland. Die SPD hat unter Rot-Grün die Grundlagen dafür geschaffen.“ Gerhard Schröder habe das Land stärker und und stabilier gemacht. "Darauf können wir stolz sein.“ Der Applaus für Steinbrück kommt da doch ein wenig zögerlicher. Die SPD tut sich noch immer schwer mit der Agenda 2010. 

CSU: Seehofer reitet viele Attacken auf Steinbrück. Ja, er, Seehofer, habe auch mal eine Zeitlang nicht mehr vornegestanden. "Aber ich bin zum Vdk! Ich habe für die kleinen Leute gekämpft! Und ich habe nicht einen Cent dafür genommen! Und was macht der Steinbrück? Er hält Reden und kassiert."

SPD:  Steinbrück rockt das Zelt: "Das vollkommen idiotische Betreuungsgeld passt in die Zeit von Peter Frankenfeld" und mit dem Blick auf die wenigen Jungen: "den kennt ihr gar nicht mehr oder?"

FDP:  Rainer Brüderle trtitt auf. Statt über Sexismus spricht er über Steinbrück: "Wofür steht er? Man muss ihm nur ein Stichwort liefern. Geld, Kohle, Asche, Moneten: Schon ist der Steinbrück zu allem bereit! Aber keine Sorge, lieber Peer: Die Wähler ersparen Dir das Armenhaus im Kanzleramt.“

Linke Auch Wagenknecht macht Steinbrück als Lieblingsfeind aus: "Peer Steinreich“ sei der beste Mann im Team der Kanzlerin, sagt sie. „Ich möchte nicht wissen, wie viel er dafür bezahlt bekommt“, legte sie nach. Sie wundere sich auch nicht, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel mehrere Rededuelle vor der Wahl im Fernsehen abgelehnt habe. „Worüber sollen die beiden auch reden, wenn sie doch sowieso immer gleicher Meinung sind“, sagt Wagenknecht.

SPD:  Steinbrück sehent sich aber angeblich gar nicht nach Angela: "Ich setze nicht auf eine große Koalition. Ich spiele nicht auf Platz, ich setze auf Sieg, und ich beschäftige mich mit keinem anderen Szenario“, sagt er.Schwarz-Gelb sei am Ende. Heute agiere in der schwarz-gelben Bundesregierung eine „Gurkenriege“. CSU-Chef Horst Seehofer sei die größte lose Kanone auf dem politischen Deck Deutschlands.

CSU: Seehofer über Steinbrück: "Sein Motto ist offensichtlich: Jedem das Seine und mir das Meiste."

Freie Wähler:  Aiwanger ist  gefrustet: "Wir sind auf dem Weg zur Bananenrepublik. Wir können keinen Flughafen bauen, wir können keinen Bahnhof bauen. Wir sind dabei, eine Nation der Hanswurste zu werden, wenn wir weiter so regiert werden.“

FDP:  Rainer Brüderle balgt sich mit den Grünen um die liberalen Wähler - und keilt gegen Trittin aus: „Mao trifft Dosenpfand. Der Don Blech der deutschen Politik.“

CSU: Seehofer gibt mit Wonne die Rampensau. "Eher findet ihr einen Maibaum in der Sahara als die Bayern-SPD eine neue Idee hat." "Die sind wie eine alte Ziege, die glaubt, dass sie mit Meckern ihren Dienst erfüllt."

CSU: Jetzt ist Seehofer bei Europa. Er kündigt Widerstand gegen die Trinkwasserrichtlinie und einen Beitritt der Türkei an. Er preist, dass die EU weniger Geld ausgeben wird, aber nicht bei den Bauern spart. Und er will für Volksabstimmungen kämpfen. Und, natürlich, für die Pkw-Maut.

ÖDP: Oho, aus dem "Off" eine Wortmeldung von ÖDP-Chef Sebastian Frankenberger: Wir ÖDP-Mitglieder haben es satt, ständig aufwändig Unterschriften für Volksbegehren und Petitionen zu sammeln. Wir wollen endlich in den Landtag und ins Europaparlament, um nicht immer die Fehler anderer Parteien korrigieren zu müssen, sondern um selbst aktiv Vorschläge einbringen zu können.“

CSU: Seehofer landet bei der Klage gegen den Länderfinanzausgleich: „Wir werden die Klage der Vollversammlung des Landtages vorlegen. Dann schauen wir mal, wer bayerischer Patriot ist, wer für bayerische Interessen ist“, sagt Seehofer. „Damit niemand davonschleichen kann, werden wir namentlich abstimmen.“ Dann werde sich zeigen, „bist Du zuerst Bayer oder Genosse“, meinte er. „Es darf in Bayern nie passieren, dass eine Regierung abhängig wird von einer Parteizentrale in Berlin“, sagte er an die Adresse der Sozialdemokraten. „SPD und Bayern passen nicht zusammen.“

CSU: Seehofer  reizt die Bayern-Karte massiv aus. Noch kein bayerischer Ministerpräsident habe sich daran gehalten, dass Außenpolitik in Berlin gemacht wird. „Wir vertreten uns selber.“ Auslandsreisen seien gut – um sich mal wieder daran zu erinnern, wie gut es daheim ist. In Portugal habe die Empfangsdame der Regierung zu ihm gesagt, Bayern sei doch unabängig, erzählt der – eher reiseunwillige – Seehofer voller Stolz. „Und ich sage euch: Wir könnten es auch alleine!“ Und gleich weiter. „Bayern ist vielleicht nicht direkt das Paradies. Aber die Vorstufe dazu ist es allemal!“

FDP:  Rainer Brüderle setzt auch auf Attacke - vor allem Richtung SPD: "Willst du Öde in der Bude, hol dir Steinbrück, Pronold und Ude“, spottet er Unter Applaus fügt er über den bayerischen SPD-Landesvorsitzenden Florian Pronold hinzu: „Der Pronold ist so farblos, der könnte bei Obi als weiße Tapete sofort anfangen.“ Zudem verspottet er den bayerischen SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude wegen angeblich schlechter geografischer Kenntnisse. „Der Christian Ude meint, er wäre Miracolix, dabei ist er eher der 'Von-Bayern-weiß-nix'.“ Der Münchner Oberbürgermeister halte die Zugspitze wahrscheinlich für die neueste technische Errungenschaft der Deutschen Bahn.

CSU: Um 13.14 Uhr endet Seehofers Rede. Er hat sich kürzer gefasst als Stoiber. Dann holt er ihn mit auf die Bühne, gemeinsam versuchen sie sich am Haindling-Lied "Bayern samma mir".

CSU:  Als Ausputzer tritt CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt auf. Er macht sich über die "politischen Nichtschwimmer" her, also alle anderen. Zum Beispiel die FDP, die mit "Rainer Brüderle, dem Fachmann für bayerische Trachten in Dingolfing einen Stuhlkreis bildet". Und dann: "Aber lieber Rainer Brüderle nachts an der Hotelbar als Claudia Roth zum Frühstück."

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