5000 AfD-Gegner demonstrieren in Augsburg gegen AfD-Parteitag
Augsburg - Rund 5.000 Menschen haben am Samstag in Augsburg mit mehreren Protestzügen und Kundgebungen nach Polizeiangaben gegen den Bundesparteitag der AfD demonstriert. Insgesamt blieb die Lage relativ ruhig. Die Polizei registrierte nur kleinere Zwischenfälle, die befürchteten Krawalle von Linksextremisten blieben aus. "Wir sind sehr zufrieden bis jetzt", sagte Polizeisprecherin Katharina von Rönn am Mittag. Die Augsburger Polizei hatte Unterstützung durch 2.000 zusätzliche Beamte aus mehreren Bundesländern wie Hessen oder Nordrhein-Westfalen bekommen.
Etwa 2.000 Menschen waren am Vormittag in der Nähe des Augsburger Messezentrums zu Beginn des Parteitags zusammengekommen, um ihren Protest den etwa 500 AfD-Delegierten zu zeigen und dann mehrere Kilometer in die Innenstadt zu ziehen. Es waren etliche Plakate mit Forderungen wie "Nein zur Hetze gegen Muslime" oder "Rassismus ist keine Alternative" zu sehen, Teilnehmer riefen Parolen wie "Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda".
XXL-Protest gegen 500 AfD-Delegierte
Ein weiterer Protestzug war am Augsburger DGB-Haus gestartet. "Es ist ein sehr, sehr vielfältiger und bunter Protest", sagte Organisator Matthias Lorentzen. Die Abschlusskundgebung mit Reden und Konzerten auf dem Rathausplatz sollte bis zum frühen Abend dauern. Auch bei früheren Bundesparteitagen der AfD hatte es bereits große Gegendemonstrationen gegeben.
Die zahlreich anwesenden Polizisten mussten nur vereinzelt eingreifen. Beispielsweise bei der Zündung einer Bengalo-Fackel und als 200 Demonstranten eine Kreuzung blockieren und teils auch Absperrgitter übersteigen wollten. Anschließend bekamen 15 Teilnehmer Platzverweise ausgesprochen, zwei Demonstranten wurden durch den Einsatz von Pfefferspray leicht verletzt.
Im Vorfeld hatten Unbekannte mit einem detaillierten Krawall-Reiseführer für Augsburg zu gewalttätigen Aktionen aus Anlass des zweitägigen Parteitags aufgerufen. Ein 23-Jähriger, der laut Polizei aus dem "gewaltbereiten Spektrum" stammen soll, wurde deswegen vorsorglich für die Dauer des Parteitags in Polizeigewahrsam genommen, eine 27-Jährige aus Stuttgart durfte nicht nach Augsburg reisen.
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