39-jähriger Usbeke gesteht Lkw-Anschlag in Stockholm

Stockholm - Die Ermittler sind sicher, dass der 39-Jährige am Freitag mit einem gekaperten Lastwagen in einer zentralen Einkaufsstraße in Stockholm erst in Menschen und dann in ein Kaufhaus gerast war. Dabei waren ein Engländer, eine Belgierin und zwei Schwedinnen - darunter nach Medienberichten ein elfjähriges Mädchen - ums Leben gekommen. 15 Menschen wurden verletzt.
Der Usbeke, der laut schwedischen Medien vierfacher Familienvater ist und in der Baubranche beschäftigt war, hatte 2014 einen Antrag auf Aufenthaltsrecht in Schweden gestellt. Zwei Jahre später war dieser abgelehnt worden. Der Aufforderung, das Land zu verlassen, war der Mann aber nicht nachgekommen. Er tauchte stattdessen unter. Der Polizei war er seit dem vergangenen Jahr bekannt. Nach Angaben der Ermittler hegt der Verdächtige Sympathien für extremistische Organisationen wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
"Es gab nichts in unserem System, das angedeutet hat, dass er so etwas tun würde, wie es am Freitag geschehen ist", sagte Reichspolizeichef Dan Eliasson am Montag. "Hätten wir das gewusst, hätten wir uns anders verhalten." Nach Angaben der Polizei könnte es ein Jahr dauern, bis die Ermittlungen zu dem Anschlag abgeschlossen sind. Bislang haben die Ermittler rund 600 Menschen befragt und Adressen in ganz Stockholm durchsucht.
Neben dem hauptverdächtigen Usbeken nahm die Polizei eine weitere Person fest, die den mutmaßlichen Täter kannte und in geringerem Grad des Terrors verdächtigt wird. Angaben zu Geschlecht und Alter der Person machten die Ermittler nicht.