200 000 Tote und 14 Billionen Dollar

So viel kosten 2014 die Kriege weltweit. Vor allem der Terrorismus sorgt für erschütternde Zahlen.
von  wot
Eine Mörsergranate liegt in einer völlig zerstörten Straße im syrischen
Kobane: In den Krisenregionen eskaliert die Lage zunehmend.
Eine Mörsergranate liegt in einer völlig zerstörten Straße im syrischen Kobane: In den Krisenregionen eskaliert die Lage zunehmend. © dpa

Die gute Nachricht zuerst: Die Welt ist friedlicher geworden – trotz der Kriege in Syrien, im Irak, im Herzen Afrikas und der Krise in der Ukraine. Doch das liegt daran, dass sich nicht nur die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffnet, sondern auch die Kluft zwischen friedlichen und kriegerischen Regionen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher, die jährlich den Frieden auf der Erde vermessen.

In ihrem Friedensindex bewertet das australische Institute for Economics and Peace (IEP) die Entwicklung in 162 Ländern mit Hilfe von 23 Indikatoren. Dazu gehören gewaltsame Konflikte im Land, die damit verbundenen Flüchtlingszahlen sowie die Beteiligung an Konflikten jenseits der eigenen Grenzen. Zudem fließen Faktoren wie Mordrate, soziale Sicherheit und Militärausgaben mit ein.

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Die Zahlen für 2014: In 81 Ländern ist die Lage gegenüber 2013 friedlicher geworden, in 78 hat sie sich verschlechtert, in drei Staaten blieb sie unverändert.

Allerdings trügen die nackten Zahlen, wie die Forscher betonen. Denn wo es gut läuft, läuft es historisch gut. Länder wie Dänemark, Österreich oder die Schweiz erreichen Spitzenwerte, friedlicher als in Europa lebt es sich nirgendwo sonst. Im Umkehrschluss gilt jedoch: Wo es schlecht, läuft, läuft es historisch schlecht. In den Krisenregionen der Welt gerät die Lage zunehmend außer Kontrolle, vor allem im Nahen Osten und im Norden Afrikas. „Das ist sehr beunruhigend“, sagt Steve Killelea, Gründer des Instituts. „Diese Konflikte sind unkontrollierbar geworden – und sie verbreiten den Terrorismus auch in anderen Ländern.“

Besonders beim Terrorismus beobachteten die Experten eine beunruhigende Eskalation. Mehr als 20 000 Menschen sind im Jahr 2014 von Terrorgruppen wie dem Islamischen Staats getötet worden, neun Prozent mehr als im Vorjahr. Von diesen Todesfällen ereigneten sich 82 Prozent in nur fünf Ländern: Irak, Afghanistan, Pakistan, Nigeria und Syrien. Blutige Attentate wie der Angriff auf das Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ in Paris im Januar 2015 stehen laut der Studie beispielhaft für eine wachsende Gefahr durch Terroranschläge in Europa.

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