15-Jähriger stirbt bei Bombenexplosion in Athen

Die Familie durchsuchte Abfälle, als die Bombe in die Luft ging: Ein 15-jähriger Afghane kam am Sonntagabend bei einer Explosiopn in Athen ums Leben. Die Bombe befand sich im Mülleimer.
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Spurensuche: Ein Polizist untersucht den Ort der Explosion
dpa Spurensuche: Ein Polizist untersucht den Ort der Explosion

ATHEN - Die Familie durchsuchte Abfälle, als die Bombe in die Luft ging: Ein 15-jähriger Afghane kam am Sonntagabend bei einer Explosiopn in Athen ums Leben. Die Bombe befand sich im Mülleimer.

Ein 15-jähriger Afghane ist am Sonntagabend in Athen bei der Explosion einer beim Lumpensammeln gefundenen Bombe getötet worden. Seine Mutter und seine zehnjährige Schwester wurden leicht verletzt, berichtete am frühen Montagmorgen der Athener Rundfunk Skai unter Berufung auf Ärzte eines Krankenhauses der griechischen Hauptstadt.

Die Bombe detonierte Medienberichten zufolge vor einer Fortbildungsstätte für Staatsangestellte im dicht bewohnten Stadtteil Patissia. Der Sprengsatz sei vermutlich von einer der zahlreichen linken Untergrundorganisationen gelegt worden.

Der griechische Minister für Zivilschutz, Michalis Chryssohoidis, verurteilte im Fernsehen den Zwischenfall: „Die gesamte griechische Gesellschaft ist gegen diese Mörder“. Er versprach, „sie zur Rechenschaft“ zu ziehen.

„Der Mann (Junge) war zerstückelt“, sagten übereinstimmend mehrere Augenzeugen im Radio. Aufgrund der Gesten der schockierten und verletzten Frau sei es „augenscheinlich gewesen“, dass es sich um eine Familie handelte. Die verletzte Frau habe kein griechisch gesprochen. Es sei aber klar gewesen, dass der Tote Verwandter gewesen sei, sagte ein anderer Augenzeuge.

Polizeioffiziere vermuteten am Montagmorgen, dass eine der vielen griechischen Untergrundorganisationen die Bombe vor dem Eingang des Gebäudes der Fortbildungsstätte deponiert hatte. Solche Gruppen verüben in Griechenland immer wieder Anschläge.

Die afghanische Familie durchsuchte Mülleimer und Abfall und sei zufällig auf die Bombe gestoßen. Das Opfer hätte den Sprengsatz hochgenommen, um zu sehen, ob es sich etwas Wertvolles handelte, mutmaßten Polizisten. Dabei kam es zur Explosion.

Psychologen und Mitglieder afghanischer Migrantenorganisationen versuchten in der Nacht der verletzten Frau und dem Mädchen zu helfen und die genauen Umstände der Bombenexplosion zu klären. Offizielle Angaben der Polizei gab es nicht. Der Tatort blieb bis in die frühen Morgenstunden weiträumig abgesperrt.

Erst am vergangenen Wochenende waren drei Bomben in Athen detoniert, es wurde niemand verletzt. Eine linksgerichtete Untergrundorganisation übernahm die Verantwortung dafür.

dpa

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