144.000 Integrationskurse für Ukrainer genehmigt

Nürnberg - Das Bundesamt für Migration hat einem Medienbericht zufolge bisher 144.000 Integrationskurse für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer genehmigt.
Geflüchtete aus der Ukraine haben seit dem 1. Juni Anspruch auf Hartz-IV-Leistungen
52.000 von ihnen hätten ihren Kurs bereits begonnen, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf einen Lagebericht der Bundesagentur für Arbeit.
Fast 900.000 Bürgerinnen und Bürger aus der Ukraine seien demnach seit dem 24. Februar, dem Beginn des russischen Angriffskriegs, nach Deutschland eingereist. Bis Ende Juni hätten sich 353.424 Geflüchtete aus der Ukraine bei Arbeitsagenturen, Jobcentern und anderen kommunalen Stellen gemeldet, davon seien 265.153 im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 67 Jahren.
Geflüchtete aus der Ukraine haben seit dem 1. Juni Anspruch auf Hartz-IV-Leistungen. Damit können Menschen, die vor dem russischen Angriffskrieg nach Deutschland geflüchtet sind, auch von den Jobcentern beraten und zu Bewerbungen vermittelt werden.
Auf die Bundesagentur für Arbeit kommen dem RND-Bericht zufolge bisher nicht kalkulierte Kosten zu. Aus dem Lagebericht gehe hervor, dass das Arbeitsministerium beim Finanzminister zusätzliche Mittel für das laufende Jahr werde beantragen müssen.
Ratsvorsitz: EU muss auf mehr Ukraine-Flüchtlinge vorbereitet sein
Die Europäische Union (EU) muss sich nach Einschätzung des derzeitigen Vorsitzenden des Innenministerrats auf mögliche weitere Flüchtlinge aus der Ukraine vorbereiten.
"Wir alle hoffen, dass die Situation besser wird, aber das Ende des Krieges sehen wir noch nicht", sagte der tschechische Innenminister Vit Rakusan am Montag am Rande von Beratungen mit EU-Kollegen in Prag. Man müsse auf nächste Wellen von Ankünften vorbereitet sein.
3,3 Millionen Menschen aus der Ukraine als Kriegsflüchtlinge in Europa registriert
Zudem verwies Rakusan darauf, dass sich einige Aufnahmeländer bereits heute an ihren Belastungsgrenzen sehen. Ihm zufolge muss deswegen auch über Solidarität und über zusätzliche finanzielle und organisatorische Hilfen geredet werden.
Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) waren zuletzt rund 3,3 Millionen Menschen aus der Ukraine als Kriegsflüchtlinge in Europa registriert. Die meisten von ihnen sind den Zahlen zufolge in Polen (1,2 Millionen), Deutschland (670.000) und in Tschechien (388.000), wobei Deutschland fast acht Mal so viele Einwohner hat wie Tschechien und mehr als doppelt so viele wie Polen.