Zickenkrieg per Ansage bei "Topmodel"

Bikini-Shooting im Pazifik, aber die echten Haie leben an Land: Auf Anweisung von Heidi Klum sollten sich die Mädchen beim «Germany's Next Topmodel» mal richtig gegenseitig schlecht machen. Das gab Tränen.
von  Abendzeitung
Marie, mal über Wasser beim Unterwasser-Shooting
Marie, mal über Wasser beim Unterwasser-Shooting © nz

Bikini-Shooting im Pazifik, aber die echten Haie leben an Land: Auf Anweisung von Heidi Klum sollten sich die Mädchen beim «Germany's Next Topmodel» mal richtig gegenseitig schlecht machen. Das gab Tränen.

Sage noch einer, dass bei «Germany's next Topmodel» nichts los ist! Falsch - am gestrigen Donnerstag legte die ProSieben-Show eine astreine Zielgruppen-Positionierung hin. Für die männlichen Zuschauer gab es Fleischbeschau und Nervenkitzel gleichermaßen: Die Kandidatinnen wurden beim Bikini-Fotoshooting unter Wasser im Pazifik abgelichtet und fürchteten sich ganz doll vor Haien, die dann (Überraschung!) nicht da waren. Für die weiblichen Zuschauer gab es weniger später Frauen-Mobbing pur, und das per Ansage: Ein Kunde, so wurde den jungen Frauen zwischen 16 und 21 Jahren gesagt, suche nun Models für ein Sonnenbrillen-Shooting, und die Nachwuchsmodelle sollten selbst entscheiden, wer denn da passend sei. Anders als in früheren Staffeln der Show ging es diesmal verbal richtig zur Sache. Kandidatin Ira protokollierte den inszenierten Zickenkrieg um das «richtige Sonnenbrillengesicht» per Strichliste. Ergebnis: Mandy bekam sechs Stimmen, Larissa fünf, und Sarina kamen die Tränen, weil Larissaso ganz alleine dasteht.

«Soll sie sich doch hinlegen»

In der Tat: Die 16-jährige aus Kärnten, ausgestattet mit einem dicken Fell und einem beachtlichen Selbstbewusstsein, hat nicht viele Freundinnen und die Kamera hält immer schön drauf, wenn das mal wieder deutlich wird. Etwa beim Cheerleadertraining, bei dem sich Larissa krank fühlt. Keines des Mädchen aber kümmert sich um sie. Kommentar Ira: «Dann soll sie sich doch hinlegen, dann geht das wieder», und grinst, während Kollegin Jessica laut eigener Aussage «die Frau am A... vorbeigeht».

Schwenk auf Larissa, bei der nun doch eine Träne kullert. Gut, dass noch Juror Rolf da ist, der in seinem viel zu engen Football-Trikot selbst erbarmungswürdig aussieht. Er umarmt Larissa und will sie zur Apotheke bringen. Szenen, die ein wenig an den alltäglichen Zickenkrieg pubertierender Mädchen auf dem Schulhof erinnern. Kein Wunder also, dass sich ProSieben am Freitag mit 37 Prozent Einschaltquote insbesondere über den «Tagesmarktanteilssieg bei den 14- bis 29-Jährigen» freuen kann - die Altersgruppe kennt das halt alles noch aus eigener Erfahrung. Und nächste Woche? Da sind zehn verbleibenden «Topmodels» in New York, und «kämpfen», so ProSieben bei der Fashion Week um die Jobs auf dem Catwalk.

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