Zeigt Michelle Obama zu viel Haut?

Mit nackten Armen und tiefem Dekollté trat Michelle Obama bei der Verleihung des Gershwin-Preises auf. Als zu erotisch und absolut unpassend deklariert die US-Presse den Auftritt der Präsidenten-Gattin. Christina Tabernig, Benimmtrainerin aus München, hat den Look unter die Etiketten-Lupe genommen.
Frau Tabernig, mal ehrlich, sind nackte Arme in der Politik unstatthaft?
CHRISTINA TABERNIG: Bei einem offiziellen Staatsempfang absolut. Ein Trägerkleid oder selbst das Etuikleid offenbart zu viel. Die Regel lautet: Zumindest beim Essen müssen die Schultern bedeckt sein.
Nackte Arme empfinden viele als erotisch. Gekonnt bedecken Sie auf einer Abendgesellschaft Ihre Arme mit einem Schal, einer Stola oder einem Bolerojäckchen.
Was ist denn ein kleidungstechnisches No-Go?
Bei Männern kurze Hosen. Sie dürfen auch nicht die Krawatte abnehmen oder das Hemd aufknöpfen. Sei es noch so heiß. Frauen sollten keine tiefen Einblicke offenbaren, wie Michelle Obama: Bei ihr ist der Busenansatz deutlich zu erkennen – ein Fauxpas. Bauchfrei geht auch nicht und Röcke dürfen nicht weiter als eine Handbreit über dem Knie enden. Auch zu enge Kleider sind ein No-Go. Politiker und Gattinnen sollten nicht über ihr Aussehen, sondern über ihre Wort wirken.
Und wie sieht ein passendes Outfit aus?
Das klassische Kostüm oder ein Hosenanzug. Ballkleider sind ja meistens schulterfrei oder haben nur dünne Träger. Da ist es am besten, wenn Sie ein Jäckchen über legen.
Interview: akk