Wort des Jahres: Die Top Ten in Bildern

"Stresstest", so lautet das Wort des Jahres 2011. Jedes Jahr werden aus einer großen Auswahl die ereignisreichsten Wörter gewählt. Wir zeigen Ihnen die Top 10 in Bildern.
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Die Wörter des Jahres wurden gewählt - auf Platz 1 ist das Wort "Stresstest". In unserer Bilderstrecke erklären wir Ihnen was hinter den Wörtern des Jahres steckt.
dpa 13 Die Wörter des Jahres wurden gewählt - auf Platz 1 ist das Wort "Stresstest". In unserer Bilderstrecke erklären wir Ihnen was hinter den Wörtern des Jahres steckt.
Platz 1: Stresstest. Dieses Wort stammt ursprünglich aus der Humanmedizin, wurde in diesem Jahr jedoch häufig im Kontext der Debatte um
Stuttgart 21, den Banken und der deutschen Atomkraftwerke genannt.
dapd 13 Platz 1: Stresstest. Dieses Wort stammt ursprünglich aus der Humanmedizin, wurde in diesem Jahr jedoch häufig im Kontext der Debatte um Stuttgart 21, den Banken und der deutschen Atomkraftwerke genannt.
Monatelang wurde gegen das Vorhaben der Bahn protestiert. Besonders in die Schlagzeilen geriet dabei die Polizei, die häufiger zu Gewalt griff um die Demonstranten zurückzudrängen.
dpa 13 Monatelang wurde gegen das Vorhaben der Bahn protestiert. Besonders in die Schlagzeilen geriet dabei die Polizei, die häufiger zu Gewalt griff um die Demonstranten zurückzudrängen.
Platz 2: hebeln. Das Wort wurde vor allem in der Schuldenkrise bei der Erweiterung des Euro-Rettungsschirms gebraucht.
dpa 13 Platz 2: hebeln. Das Wort wurde vor allem in der Schuldenkrise bei der Erweiterung des Euro-Rettungsschirms gebraucht.
Platz 3: Arabellion. Dieser Oberbegriff steht für die Revolutionen und politischen Umwälzungen in den arabischen und nordafrikanischen Ländern.
dapd 13 Platz 3: Arabellion. Dieser Oberbegriff steht für die Revolutionen und politischen Umwälzungen in den arabischen und nordafrikanischen Ländern.
Ganz vorne dran sind die politischen Unruhen in Libyen. Anfang des Jahres startete alles mit friedlichen Demonstrationen, schließlich übernahmen die Rebellen große Teile des Landes, auf der Suche nach...
dpa 13 Ganz vorne dran sind die politischen Unruhen in Libyen. Anfang des Jahres startete alles mit friedlichen Demonstrationen, schließlich übernahmen die Rebellen große Teile des Landes, auf der Suche nach...
Auch in Algerien kam es 2011 zu zahlreichen Protesten gegen das politische Regime.
dapd 13 Auch in Algerien kam es 2011 zu zahlreichen Protesten gegen das politische Regime.
Platz 4: Merkozy. Eine Wortkombination aus Angela Merkel und Nicolas Sarkozy.
ap 13 Platz 4: Merkozy. Eine Wortkombination aus Angela Merkel und Nicolas Sarkozy.
Dabei enstanden auch nette Bildkombinationen wie hier: Markozy vor einem Weihnachtsbaum.
dpa/ AZ 13 Dabei enstanden auch nette Bildkombinationen wie hier: Markozy vor einem Weihnachtsbaum.
Der Unfall begann am 11. März 2011, als ein Tsunami, ausgelöst durch das Erdbeeben, auf den Ort Fukushima traf.
dpa 13 Der Unfall begann am 11. März 2011, als ein Tsunami, ausgelöst durch das Erdbeeben, auf den Ort Fukushima traf.
Platz 6: Burnout. Der Begriff und die damit verbundene Krankheit ist bereits seit Jahren im Umlauf, erreiche jedoch in diesem Jahr ein extremes hoch.
AZ/ Lasse Kristensen 13 Platz 6: Burnout. Der Begriff und die damit verbundene Krankheit ist bereits seit Jahren im Umlauf, erreiche jedoch in diesem Jahr ein extremes hoch.
Die Proteste schrecken auch nicht davor zurück, direkt vor den Börsen wochenlang zu übernachten. Auch ohne sanitäre Einrichtungen.
AP 13 Die Proteste schrecken auch nicht davor zurück, direkt vor den Börsen wochenlang zu übernachten. Auch ohne sanitäre Einrichtungen.
Auch in Frankfurt empörten sich Bürger über die Allmacht der Banken. Sie hatten das Gelände der Europäischen Zentralbank (EZB) besetzt.
dapd/Thomas Lohnes 13 Auch in Frankfurt empörten sich Bürger über die Allmacht der Banken. Sie hatten das Gelände der Europäischen Zentralbank (EZB) besetzt.

Wiesbaden - Das Wort des Jahres 2011 lautet „Stresstest“. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. „Wir haben das Wort gesucht, das am besten die Diskussion und den Geist des Jahres ausdrückt“, sagte der Vorsitzende der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), Armin Burkhardt, am Freitag in Wiesbaden bei der Bekanntgabe.

Ob im Kontext der Banken oder in der Debatte um Stuttgart 21 und die deutschen Atomkraftwerke: „Stresstest“ sei in diesem Jahr in den verschiedensten Bereichen anzutreffen gewesen und inzwischen in die Alltagssprache übergegangen. Auf Platz Zwei der Liste folgt „hebeln“, auf Platz Drei „Arabellion“.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Jury für „Wutbürger“ entschieden. Damals hätten einige kritisiert, dass das Wort zu wenig bekannt sei, berichtete Burkhardt. Doch im Laufe des Jahres habe „Wutbürger“ Karriere gemacht. „Wir hatten Recht“, betonte der Sprachwissenschaftler. Das Wort habe 2010 sehr gut charakterisiert.

In diesem Jahr habe die Wahl der Jury mehr den Nerv des Mainstreams getroffen. Unter den 400 Einsendungen mit Vorschlägen für das Wort des Jahres 2011 sei „Stresstest“ der Favorit gewesen. Zwtl: Zeitgeist für die Zukunft festhalten Außerdem werteten die Sprachforscher rund 3.000 Belege aus verschiedenen Medien aus. Doch die Häufigkeit ist für die Entscheidung der Jury nicht entscheidend. „Unser Anliegen ist es, ein Wort zu finden, durch das das Jahr in besonderer Weise charakterisiert wird“, sagte der Vorsitzende der Gesellschaft für deutsche Sprache.

Das Wort soll damit auch den Zeitgeist des Jahres für die Zukunft festhalten. So spiegelten die seit 1971 gekürten Begriffe auch die Geschichte der Bundesrepublik wider. Das diesjährige Gewinnerwort stamme ursprünglich aus der Humanmedizin: Der Fachbegriff „Stresstest“ beschreibt den Angaben zufolge einen Test auf einem Laufband, bei dem mithilfe von Elektronen die Belastbarkeit des Körpers geprüft wird. „Im Laufe des Jahres ist uns das Wort aber immer häufiger begegnet“, sagte Burkhardt. Er nannte die Debatte über die Auswirkungen von Fukushima oder Stuttgart 21. Zudem werde es inzwischen auch im Alltag verwendet, wenn jemand wegen etwas unter Druck stehe.

Jugendliche setzen auf „Guttenbergen“

Außerdem geprägt wurde das Jahr durch die europäische Schuldenkrise, was ebenfalls in der Wortliste berücksichtigt wird: Die Wortkreuzung „Merkozy“ auf Platz Vier soll der GfdS zufolge die weitgehende Einigkeit von Deutschland und Frankreich im Umgang mit der Finanzkrise kennzeichnen.

Auf dem zweiten Platz landete das Verb „hebeln“: Der Fachbegriff aus der Finanzbranche spiegelt das Bemühen um die finanzielle Rettung der Euro-Staaten wider. Durch das Hebeln werde „weniger Kraft, sprich weniger Kapital“ benötigt als beim Akt des Stemmens, sagte Burkhardt. Die arabischen Revolutionen finden ihre Berücksichtigung mit der Wortkreuzung „Arabellion“ auf dem dritten Platz. Die Entscheidung hätte auch auf „Arabischer Frühling“ fallen können, räumte der Vorsitzende ein.

Gleiches gilt für das Verb „guttenbergen“, das es ebenfalls unter die Top 10 schaffte. In Anlehnung an die Doktorarbeit des ehemaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg, „bei der es nicht immer mit rechten Dingen zuging“, landete das neugebildete Wort auf Platz Sieben. Der Begriff sei längst zu einem Synonym fürs Abschreiben und Plagiieren geworden, sagte der Sprachwissenschaftler. Das Wort werde vor allem von Jugendlichen häufig benutzt. Vielleicht, sagt der Vorsitzende der Gesellschaft, laute die Erklärungen unter Doktorarbeiten später einmal: „Hiermit erkläre ich, dass ich in der Arbeit nicht geguttenbergt habe.“

 

 

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