Wohnung wird zur Falle für flüchtigen Mafioso

Als ihm klar wurde, dass er in der Falle saß, versuchte der Mafia-Boss noch den Sprung über die Terrasse. Doch das war der Weg direkt in die Arme der Polizei. Passanten versammelten sich und applaudierten spontan.
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Domenico Raccuglia bei seiner Festnahme
dpa Domenico Raccuglia bei seiner Festnahme

Als ihm klar wurde, dass er in der Falle saß, versuchte der Mafia-Boss noch den Sprung über die Terrasse. Doch das war der Weg direkt in die Arme der Polizei. Passanten versammelten sich und applaudierten spontan.

Rund 15 Jahre war er auf der Flucht, nun haben Ermittler den 45-jährigen Domenico Raccuglia geschnappt. Ganz banal in seiner Wohnung in Calatafimi bei Trapani überraschten sie den als Mafia-Boss bekannten Italiener.

Raccuglia gilt als Nummer zwei der sizilianischen Mafia «Cosa Nostra». Der Mafioso wurde auf der Liste der gesuchten Verbrecher vom Innenministerium in Rom unter den 25 gefährlichsten geführt. Er habe noch versucht, über die Terrasse zu fliehen, heißt es. Aber die Polizei hatte das Haus umstellt. Nach seiner Festnahme strömten Sizilianer zu dem Schlupfwinkel des Mafia-Bosses sowie zum Polizeipräsidium in Palermo und applaudierten den Ermittlern. Festgenommen wurde auch das Ehepaar, in dessen Haus sich Raccuglia versteckt hielt. Raccuglia muss eine lebenslange Haftstrafe absitzen, unter anderem wegen der Ermordung des 13-jährigen Giuseppe di Matteo. Der Junge war Sohn eines reuigen Mafia-Mitgliedes und 1996 aus Rache umgebracht worden. Seine Leiche wurde nie gefunden, da die Mafia-Mörder den Körper in Säure aufgelöst hatten. Der italienische Innenminister Roberto Maroni bezeichnete die Festnahme als «härtesten Schlag gegen die «Cosa Nostra» in den vergangenen Jahren». Nachdem die Ermittler in den vergangenen Wochen mehrere Fahndungserfolge im Kampf gegen die kampanische Camorra und die sizilianische Cosa Nostra verbuchen konnten, hatte Maroni ein EU-weites Vorgehen gegen die Wirtschaftsinteressen des organisierten Verbrechens verlangt. Nur so könne die Mafia wirklich besiegt werden. (dpa/nz)

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