Wirbel um Skibbes Sex-Fotos
Der ehemalige Bundestrainer soll intime Bilder von sich und seiner Partnerin auf dem Handy gehabt haben. Das wurde ihm geklaut. Jetzt steht ein Erpresser-Pärchen vor Gericht
DÜSSELDORF Es geht um einen ehemaligen Bundesliga- und DFB-Trainer, seine Lebensgefährtin, eine Polizistin und deren Freund: Mit einem pikanten Fall von Erpressung muss sich diese Woche das Landgericht Düsseldorf befassen. Im Mittelpunkt steht Fußball-Trainer Michael Skibbe.
Eine 33-jährige Polizistin und ihr 26-jähriger Freund sollen versucht haben, Skibbe um eine sechsstellige Summe zu erleichtern. Andernfalls wollten sie intime Handy-Fotos veröffentlichen, die Skibbe und seine damalige Lebensgefährtin zeigen.
Die Bilder sollen sich angeblich auf der Speicherkarte eines Handys befinden, das zuvor aus dem Dienstwagen des früheren Bundestrainers gestohlen worden war.
Begonnen hatte alles im Dezember 2006. Damals hatten zunächst unbekannte Täter in Düsseldorf den Wagen von Skibbe aufgebrochen, so Christina Schuster, Sprecherin am Landgericht Düsseldorf.
Gestohlen wurden neben dem Handy unter anderem ein Navigationsgerät sowie sechs Eintrittskarten für die Europacup-Begegnung zwischen Bayer 04 Leverkusen und Besiktas Istanbul. Als Skibbe den Auto-Aufbruch schon fast vergessen hatte, meldete sich im September 2007 eine Frau bei ihm.
„Sie soll mit der Veröffentlichung von intimen Fotos gedroht haben“, sagte Schuster. Wie es heißt, sollten „Aufnahmen aus dem engsten privaten Bereich“ des 43-Jährigen und seiner damaligen Lebensgefährtin zu sehen sein. Mehrfach sollen Michael Skibbe und die Erpresserin in der Zeit zwischen dem 8. und 11. September 2007 Kontakt gehabt haben, anschließend sei die Übergabe von 150000 Euro vereinbart worden.
„Das Geld sollte hinter einem Flaschen-Müllcontainer in Wuppertal-Katernberg abgelegt werden“, sagt die zuständige Staatsanwältin Christina Wehner. „Hier sollte Skibbe auch sein Handy in Empfang nehmen.“
Der damalige Coach von Bayer 04 Leverkusen soll das Geld besorgt und in eine Tasche gepackt haben, die Geldübergabe scheiterte jedoch.
„Angeblich hatten die beiden Angeklagten in der Nähe des Übergabeortes einen Streifenwagen gesehen“, sagt Gerichtssprecherin Schuster. Die beiden wurden dann bei einer Polizeikontrolle festgenommen.
Jetzt müssen sich die 33-jährige Polizistin und ihr arbeitsloser Freund wegen versuchter Erpressung und Diebstahls vor Gericht verantworten. Die Ermittler gehen davon aus, dass beide das Auto des Fußballlehrers entweder selbst aufgebrochen oder das Handy später angekauft haben. „Michael Skibbe ist für das Verfahren als Zeuge geladen“, sagte Staatsanwältin Wehner. Für das Verfahren sind zunächst drei Verhandlungstage angesetzt.
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