Wirbel um Hitler-Werbung in Thailand

«Hitler ist nicht tot»: Mit diesem Spruch und einem riesigen Abbild des nationalsozialistischen Diktators warb ein thailändisches Wachsfigurenkabinett für sich. Nach Protesten wurde die Reklame abgedeckt.
von  Abendzeitung
Hitler-Werbung in Thailand
Hitler-Werbung in Thailand © AP

«Hitler ist nicht tot»: Mit diesem Spruch und einem riesigen Abbild des nationalsozialistischen Diktators warb ein thailändisches Wachsfigurenkabinett für sich. Nach Protesten wurde die Reklame abgedeckt.

Ein Werbeplakat mit einem Bild Adolf Hitlers hat in Thailand empörte Proteste des deutschen und israelischen Botschafters ausgelöst. Die Anzeigentafel, die für ein Wachsfigurenkabinett werben sollte, wurde daraufhin abgedeckt, wie das Museum am Sonntag mitteilte.

Der deutsche Botschafter in Thailand, Hanns Schumacher, sprach laut einem Bericht der Zeitung «Bangkok Post» von einer Geschmacklosigkeit, die die Gefühle zahlreicher Menschen verletze. Der israelische Botschafter Itzhak Shoham wurde von der Zeitung mit den Worten zitiert, es sei absolut unverständlich und inakzeptabel, ein «Monster wie Adolf Hitler» öffentlich zu zeigen. Das Plakat, auf dem in Thai zu lesen ist «Hitler ist nicht tot», wurde vor mehreren Wochen an der Autobahn zwischen Bangkok und Pattaya errichtet und sollte auf die für November geplante Eröffnung des Wachsfigurenkabinetts hinweisen. Das Hitler-Plakat stand in einer Reihe mit Bildern von Mahatma Gandhi und Michael Jackson. Dessen Leiter erklärte, die Idee stamme von einer Werbeagentur, und das Museum habe niemandem zu nahe treten wollen. «Ich bedanke mich für die Schnelligkeit, mit der die Behörden reagiert haben», sagte Botschafter Schumacher nach der Abdeckung der Reklame der deutschen Presseagentur dpa. Der Betreiber des Wachsfigurenkabinetts «Louis Tussaud's» habe sich persönlich entschuldigt.

Nicht die erste Hitler-Werbung

Der israelische Botschafter Shoham schrieb in einem Protestbrief an «Louis Tussaud's», israelische Touristen, die nach Pattaya fuhren, seien entsetzt gewesen. «Das Bild und die Unterschrift sind nicht nur widerwärtig für Holocaust-Überlebende, sondern für jeden, der rassistisches Verhalten verabscheut», zitierte die «Bangkok Post» den israelischen Botschafter, der zudem verlangte, die Figur aus der Ausstellung zu entfernen. Die Reklame ist nicht die erste solche in Thailand: 1998 wurde eine Hitler-Figur in einem Werbefilm für Kartoffelchips gezeigt, am Ende verwandelt sich ein Hakenkreuz in den Schriftzug des Produkts. Ende der 80er Jahre eröffnete in Bangkok eine «Nazi Bar», deren Kellner Armbinden mit Hakenkreuz trugen. Nach Kritik im In- und Ausland wurde der Name in «No Name Bar» geändert. (AP/dpa/nz)

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