Winterzeit! Vorsicht nach der Zeitumstellung
WIEN - In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist es wieder soweit: Die Uhren werden von Sommerzeit (MESZ) auf Winterzeit (MEZ) um eine Stunde zurück gestellt. Die Nacht ist um eine Stunde länger.
"Diese Zeitumstellung geht an manchen Personen nicht spurlos vorüber", weiß Marion Seidenberger, Verkehrspsychologin beim österreichischen Automobilclub ÖAMTC in Wien. Die Anpassungsphase könne zwischen wenigen Tagen und etwa zwei Wochen andauern. Raschere Ermüdung und vereinzelt Schlafstörungen seien keine Seltenheit. Wer anfangs unter der Zeitumstellung leide und die Augen am frühen Abend schwer offenhalten könne, sollte in den ersten Wochen bei längeren Autofahrten seine Zeitplanung umstellen, mehr Pausen einlegen und in extremen Fällen das Auto sogar stehen lassen, rät Marion Seidenberger. Denn ein unkonzentrierter Moment oder gar Sekundenschlaf könne fatale Folgen im Straßenverkehr haben.
"Warnende Müdigkeitszeichen wie häufiges Gähnen, Lidschwere, leichteres Kopf-nach-vor-kippen, und das Gefühl mit den Gedanken leichter abzuschweifen, müssen beim Lenken ernst genommen werden", betont Seidenberger. In solchen Fällen sei der Griff zu Aufputschmitteln wie Kaffee oder Energydrinks nicht sinnvoll. "Dies sind keine Langzeitmuntermacher und niemals ein Schlafersatz", warnt die Verkehrspsychologin.
Die Sonne, der Wechsel von Hell und Dunkel üben besonderen Einfluss auf die innere Uhr des Menschen aus. Das Tageslicht ist Rhythmusgeber des Körpers und nicht die Uhrzeit. Bei der Zeitumstellung im Herbst wachen viele Menschen morgens eher auf und sind dafür abends früher müde. "Wer sich, anders als gewohnt, früh abends müde und antriebslos fühlt und unter Konzentrationsschwächen leidet, sollte nicht länger aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Fahrsicherheit und Reaktionsempfinden könnten beeinflusst sein", sagt die ÖAMTC-Expertin. Internationale Studien gehen davon aus, dass mehr als 25 Prozent aller tödlichen Unfälle Übermüdung als Hauptursache haben. Nach kurzer Zeit sollte sich die innere Uhr und der äußere Tagesablauf eingependelt haben und die Effekte der Zeitumstellung wieder vollständig verschwunden sein. Außerdem falle erfahrungsgemäß die Umstellung im Herbst den meisten Menschen leichter.
dapd
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