Winterwetter: Schuld ist der "Oszillations-Index"
Vielleicht kommt Ostern die Wetterwende - bis dahin heißt es aber noch frieren. Schuld ist ein Phänomen, das die Meteorologen Nordatlantik-Oszillation nennen. Immer noch kämpfen Kälte aus Norden und milde Luft aus Süden über Deutschland um die Vorherrschaft, das Ergebnis bleibt eher winterlich als frühlingshaft.
Offenbach - Immerhin sagen die Meteorologen für Freitag Sonnenschein voraus - allerdings bei Temperaturen von minus zwei Grad im Nordosten und nicht mehr als zwölf Grad plus im Südwesten. Danach bekommt der Süden neue Schnee- oder Regenfälle ab, im Norden ist es sonnig-kalt.
"An Ostern könnte sich das Blatt wenden", sagte Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Donnerstag. Die Modellrechnungen deuteten dann eine Änderung der Großwetterlage an.
Am nicht enden wollenden Winter in Deutschland ist das Zusammenspiel zwischen Druckgebieten weit weg über dem Atlantik schuld, die Nordatlantik-Oszillation (NAO). Ist der Druckunterschied zwischen dem Islandtief und dem Azorenhoch schwach, sprechen die Meteorologen von einem negativen NAO-Index. Als Folge ist die Westströmung schwach, und sibirische Kälte kann sich durchsetzen. "Die Tiefausläufer kommen gegen die Kraft des Russlandhochs einfach nicht an", sagte Trippler. Seit Mitte Februar sei der NAO-Index negativ. Anfang April könne sich das ändern.
Ein Gutes hat der Index: Die schwache Westströmung der vergangenen Wochen hat Mitteleuropa vor schweren Winterstürmen bewahrt. Dazu kommt es, wenn der NAO-Index positiv ist.