Winehouse nach Drogenskandal in Klinik
Die britische Polizei ermittelt wegen des nun aufgetauchten Drogenvideos gegen Amy Winehouse. Die Sängerin lässt sich jetzt behandeln - aber höchst halbherzig.
Nachdem die britische Zeitung «Sun» am Dienstag eine private Videoaufnahme veröffentlicht hatte, die Sängerin Amy Winehouse offenbar beim Konsum von Crack zeigte, hat die 24-Jährige sich in Begleitung ihres Vaters in eine private Klinik in London begeben, wie die «Times» berichtet. Jedoch nicht zu einer Drogen-Therapie, wie zuerst angenommen, sondern zur ambulanten Behandlung. «Amy macht keine Entziehungskur. Sie hat normale Termine bei einem Arzt des Nightingale Hospitals und bleibt nicht über Nacht. Sie ist in guter Verfassung», sagte eine Sprecherin des Krankenhauses. In derselben Klinik hatte auch Babyshambles-Sänger Pete Doherty im vergangenen Jahr seine Drogenprobleme behandeln lassen. Wie ein Augenzeuge berichtet, trage Winehouse, nach einer kurzen Phase als Blondine, nun wieder ihre signifikante, schwarze Bienenkorbfrisur. Für die Londoner Polizei ist die 24-Jährige also wieder gut zu erkennen. Wie der «Evening Standard» meldet, interessieren sich jetzt nämlich auch die Beamten für das Tape und denken über Konsequenzen nach.
US-Karriere auf Eis gelegt
Auch beruflich dürfte das «Skandalvideo» Folgen haben. Die erhoffte Karriere auf der anderen Seite des Atlantiks kann Winehouse nun wohl erstmal vergessen - ihre Plattenfirma Island Records (Universal) hat die Amerika-Pläne jedenfalls erstmal auf Eis gelegt. «Es mag an der Zeit sein, einen Schlussstrich unter das alles hier zu ziehen und nach vorn zu blicken», erklärte Labelchef Nick Gatfield. Man müsse ihr nun Zeit geben, sich zu erholen. Es bestünde «absolut kein Druck von Seiten des Labels», sie wieder zur Arbeitsaufnahme zu drängen. Die Sängerin hatte eine Einladung zur Grammy-Verleihung erhalten, den höchsten Auszeichnungen im amerikanischen Musikgeschäft, die kommenden Monat in Los Angeles verliehen werden. Die Britin wurde in sechs Kategorien nominiert, darunter Album des Jahres. Ihre aktuelle Platte «Back to Black» verkaufte sich in den USA bislang 1,3 Millionen Mal. Bereits in der Vergangenheit hatte Winehouse aufgrund ihrer Drogenprobleme Probleme, ein Visum für die Einreise zu bekommen. Nach einer Überdosis Heroin im August 2007, musste sie ihre geplante Amerika-Tour absagen. Drei Monate später wurde sie in Norwegen wegen Marihuana-Besitzes festgenommen. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes musste sie vor Weihnachten alle Konzerte absagen. Ob ein geplanter Auftritt bei einer Preisverleihung in Cannes am Wochenende stattfindet, ist unklar.
Rauch aus einer Glaspfeife
Im von der «Sun» in Umlauf gebrachten Video ist zu sehen, wie die Sängerin Rauch - angeblich handelt es sich dabei um Crack - aus einer Glaspfeife inhaliert, im Hintergrund ist ihr Hochzeitsfoto zu sehen. Die Aufnahme entstand offenbar auf einer Privatparty im Haus der Sängerin in London. Am selben Abend soll die 24-Jährige laut Augenzeugenberichten außerdem Kokain, Ecstasy und sechs Valium-Tabletten konsumiert haben. Am darauffolgenden Tag war Winehouse bei einer Anhörung ihres zurzeit inhaftierten Mannes Blake Fielder-Civil vor Gericht zugegen. Der arbeitslose Musiker sitzt seit November wegen schwerer Körperverletzung in Untersuchungshaft. (nz)