William und Kate im Babyglück

Eineinhalb Jahre nach ihrer Traumhochzeit erwarten Prinz William und Kate ihr erstes Kind. Ob Bub oder Mädchen, wird noch nicht verraten. Erstmal braucht die werdende Mutter Ruhe. Sie leidet unter einer besonders schweren Schwangerschaftsübelkeit.
London - Was war nicht alles als untrügliches Zeichen gedeutet worden seit der Hochzeit von Prinz William und Kate: Die Herzogin, die bei einem Termin die angebotene Erdnussbutter nicht probieren will. Empfiehlt man das nicht Schwangeren? Und hatte sie bei einem Gala-Dinner nicht Wasser statt Wein getrunken? Dann plauderte eine frühere Mitschülerin von Kate vor zwei Wochen auch noch aus, dass das Herzogspaar von Cambridge im Dezember „wundervolle, glückliche Nachrichten“ verkünden werde.
Seit Montag nachmittag aber ist die Zeit des royalen Rätselratens vorbei – und der sehnlichste Wunsch vieler Briten hat sich erfüllt: Kate ist schwanger. Nach der freudigen Verkündung durch den Hof müssen sich die Briten allerdings in Geduld üben: Nicht nur, weil die Fragen nach „Bub oder Mädchen“ und dem Geburtstermin gestern unbeantwortet blieben. Lediglich von einem „frühen Stadium“ der Schwangerschaft ist offiziell die Rede – Kate habe die zwölfte Schwangerschaftswoche noch nicht erreicht.
Unüblich also, schon jetzt die frohe Baby-Botschaft zu verkünden. Doch Geheimhaltung war am Montag nicht mehr möglich: Kate kam am Nachmittag mit schlimmer Schwangerschaftsübelkeit in eine Londoner Privatklinik. Kate leide an Hyperemesis gravidarum, einer besonders schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit, teilte der Palast mit. Da Patientinnen weder Flüssigkeit noch Nahrung bei sich behalten können, gilt diese Form als potenziell gefährlich. Von der extremen Morgenübelkeit ist eine von 50 Schwangeren betroffen. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass schwangeren Frauen morgens übel wird“, sagte die Leiterin der Abteilung für Geburtshilfe der New Yorker Brookdale-Universität, Kecia Gaither. „Aber wenn es soweit kommt, dass sie dehydrieren, Gewicht verlieren oder so viel erbrechen, dass im Blut (giftige) Stoffe entstehen, dann ist das bedenklich.“ Die Übelkeit ist in den ersten Monaten der Schwangerschaft nicht ungewöhnlich. Viele Frauen können in dieser Phase kaum etwas zu sich nehmen, verlieren viel Gewicht. Kate soll zur Sicherheit die nächsten Tage erstmal in der Klinik bleiben und behandelt werden. Sie brauche jetzt Ruhe, hieß es.
Während sich die Herzogin von den Strapazen erholte, ließen es sich die wettverrückten Briten nicht nehmen, schon mal bei Buchmachern Tipps für den möglichen Namen des royalen Nachwuchses abzugeben. Favoriten sind beim Wettanbieter William Hill derzeit für einen Buben die Namen John oder George. Bei Mädchen tippten die Briten auf Frances, Victoria oder Anne. Auch auf das Gewicht des Kindes und die Haarfarbe – im Trend liegt rot –, können Wetten abgeschlossen werden. Ganz mutige tippen auf Zwillinge.
Die ersten Glückwünsche für das Paar trudelten auch schon ein: Die gesamte königliche Familie, einschließlich Williams Großmutter Queen Elizabeth (86), ist ohnehin hoch erfreut. Premierminister David Cameron gratulierte sofort via Twitter: „Sie werden wundervolle Eltern sein.“ Der britische Oppositionschef Ed Miliband sagte: „Das ganze Land wird sich freuen.“ Sogar US-Präsident Barack Obama gratulierte. Der Earl of Spencer, Bruder von Prinz Williams verstorbener Mutter Diana, erklärte: „Wundervolle Nachrichten, ich freue mich sehr für die beiden.“ „Daumen hoch“, hieß es von Boris Becker, der dazu ein Foto stellte. „Ich wünsche ihnen nur das Beste.“ Sängerin Cheryl Cole: „Ich bin soooooo aufgeregt, dass wir ein royales Baby bekommen!!!“
Geschont hatte sich Kate zuletzt nicht. Das Paar selbst soll erst vor Kurzem über die Schwangerschaft Gewissheit erlangt haben. Vor einigen Tagen besuchte Kate deshalb auch noch ihre frühere Schule in Cambridge und hinterließ großen Eindruck. Sie sprach mit den Kids über ihre eigene Schulzeit und griff sogar zum Hockeyschläger, um mitzuspielen. Und auch die letzten Monate waren ereignisreich für das junge Paar, das jetzt seit 19 Monaten verheiratet ist.
Nach dem 60. Thronjubiläum der Queen und den Olympischen Sommerspielen in London, reisten Kate und William im September durch Asien. Vor elf Wochen ungefähr. Und als ob die Briten es geahnt hätten, mussten sich Kate und William zuletzt immer wieder Andeutungen anhören. Zuletzt bekam William von einem Fan einen selbstgestrickten Strampelanzug mit der Aufschrift „Daddys Little Co-Pilot“. Prinz Willams Kommentar: „Ich behalte ihn mal.“
Es wird ein...Thronfolger!
Erst seit 2011 gibt es im Vereinigten Königreich eine neue Nachfolgeregelung.
London - William und Kates Kind wird, egal ob Junge oder Mädchen, eines Tages der Thronfolger sein – nach seinem Großvater Charles und seinem Vater William. Im Vereinigten Königreich hat man die Thronfolge erst 2011 entsprechend neu geregelt. Alle 16 Commonwealth-Länder stimmten einem Vorschlag von Premierminister David Cameron zu, eine zeitgemäßere Lösung zu schaffen – extra für William und Kate. Denn die Neuregelung wird nicht rückwirkend angewandt. Künftig ist das älteste Kind des Königs oder der Königin automatisch Thronfolger. Damit werden Söhnen und Töchtern gleiche Rechte eingeräumt. So kann auch eine Tochter von William und Kate Königin werden, selbst wenn sie noch jüngere Brüder bekommt.
Bis dahin galt eine Thronfolge-Regelung aus dem 18. Jahrhundert. Die Söhne hatten in der Reihenfolge ihrer Geburt Vorrecht vor den Töchtern. Von der Thronfolge ausgeschlossen sind nach wie vor Katholiken und Kinder von unverheirateten Paaren. Dank der Änderung von 2011 dürfen Thronfolger künftig römisch-katholisch heiraten. Das war bisher verboten.
Heute stehen 14 Personen in der Reihe der Thronfolge, die alle Nachkommen von englische Queen sind: Auf Platz eins Charles, Prinz von Wales, ihm folgt sein Sohn William, Herzog von Cambridge, nach ihm kommt Bruder Harry, Fürst von Wales. Danach folgt Elizabeths Sohn Andrew, Herzog von York, und seine Töchter Beatrice und Eugenie. Ihnen folgt Elizabeths Sohn Edward, Graf von Wessex, und seine Kinder James und Louise. Erst dann kommen Elizabeths Tochter Anne und ihr Sohn Peter Phillips. Ihm folgen seine Töchter Savannah und Isla. Nummer 14 ist Annes Tochter Zara.