Wie viel Dekolletee verträgt die Politik?

Angela Merkel sorgt in Oslo für reichlich Gesprächsstoff: Die Bundeskanzlerin zeigte so viel Dekolletee wie nie zuvor. Ob sich das für eine Politikerin geziemt oder nicht - die Meinungen darüber gehen auseinander.
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So zeigt sich die Kanzlerin selten: Angela Merkel am Wochenende in Norwegen bei einer Gala
dpa So zeigt sich die Kanzlerin selten: Angela Merkel am Wochenende in Norwegen bei einer Gala

OSLO - Bundeskanzlerin Angela Merkel sorgt in Oslo für reichlich Gesprächsstoff: Die Bundeskanzlerin zeigte so viel Dekolletee wie nie zuvor. Ob sich das für eine Politikerin geziemt oder nicht - die Meinungen darüber gehen auseinander.

Von der Volksvertreterin zum Vollweib - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Macht der Mode für sich entdeckt, verwandelt den roten Teppich immer öfter in einen Laufsteg. Erst am Wochenende sorgte sie in Oslo für Aufsehen, als sie mit skandinavischen Spitzenpolitikern zu Konsultationen zusammentraf. Offizielles Thema: die globale Erwärmung. Gut möglich, dass es gerade den männlichen Kollegen dabei etwas heiß wurde. Denn Merkel zeigte so viel Dekolletee wie nie zuvor.

In den internationalen Nachrichtenagenturen liefen die Fotos rauf und runter. Auch in diversen Internetforen wurde über Merkels Oslo-Outfit debattiert: „O là là, Frau Merkel!“, schreibt da eine gewisse „Caroline“ regelrecht verzückt. „Unsere Kanzlerin hat ja einen richtig schönen Busen.“ Benutzer „Don Alfredo“ sieht’s anders: „Politiker sollten sich modisch zurückhalten“, grantelt er.

"Mehr Inszenierung wäre ein Fehler"

Das sieht Karl-Rudolf Korte genauso: „Bislang hat Merkel gerade durch ihre Verzichtsästhetik gepunktet“, sagt der Duisburger Politikwissenschaftler. Der Bundeskanzlerin habe ihr uneitles, auf die Sache reduziertes Auftreten nicht geschadet – im Gegenteil: „Die Bevölkerung hat Politikmachos wie Clement und Schröder satt.“

Nach dem „Darstellungsreichtum“ der vergangenen Jahre sei die „Darstellungsarmut“ von Frau Merkel für die Bevölkerung „geradezu erleichternd“. Korte ist sich sicher: „Sollte bei Frau Merkels Auftreten nun mehr Inszenierung sichtbar werden, wäre das ein Fehler.“

Dirndl-Designerin Lola Paltinger sieht das nicht so streng: „Bislang favorisierte Frau Merkel den klassischen Stil“, sagt die Münchnerin. „Sie sollte modisch ruhig immer wieder etwas ausprobieren.“ Zu gewagt sei Merkels Ausschnitt nicht. „Frauen müssen nicht geschlechtsneutral herumlaufen, auch nicht in der Politik.“

"Politikerinnen dürfen durchaus weiblich sein"

Dem schließt sich die Münchner Stadträtin Nadja Hirsch (FDP) an: „Politikerinnen dürfen durchaus weiblich sein – und modisch gekleidet.“ Wichtig sei aber, dass die Inhalte nicht in den Hintergrund rücken, sagt die 29-Jährige. Merkels neueste Kombination findet sie gelungen. „Mir persönlich wäre der Ausschnitt etwas zu tief gewesen. Ein schöner Seidenschal hätte das Bild abgerundet – aber das ist wirklich Geschmackssache.“

Die, um die es geht, gibt sich auf AZ-Anfrage zugeknöpft. Bundeskanzlerin Angela Merkel lässt verlautbaren, dass dies „Teil ihres privaten Bereichs“ sei. Und zu dem wolle sie sich nicht äußern.

janc, loko

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