Wie starb Michael Jackson?

Der Polizei-Chef von Los Angeles schließt ein Verbrechen nicht aus. Laut dem Bericht eines US-Senders soll Jackson mehr als zehn Schlaftabletten pro Nacht genommen haben. Die Spekulationen gehen weiter.
von  Abendzeitung
Auch zwei Wochen nach dem plötzlichen Tod Jacksons herrscht immer noch Unklarheit.
Auch zwei Wochen nach dem plötzlichen Tod Jacksons herrscht immer noch Unklarheit. © dpa

LOS ANGELES/NEW YORK - Der Polizei-Chef von Los Angeles schließt ein Verbrechen nicht aus. Laut dem Bericht eines US-Senders soll Jackson mehr als zehn Schlaftabletten pro Nacht genommen haben. Die Spekulationen gehen weiter.

Noch bleibt eine Lücke auf Michael Jacksons Totenschein. An der Stelle, an der die Todesursache verzeichnet wird – denn die ist bislang nicht geklärt. Und das Rätselraten geht weiter: War es eine versehentliche Überdosis – oder doch etwa Mord? William Bratton, der Polizei-Chef von Los Angeles, heizt die Gerüchteküche um den Tod des „King of Pop“ weiter an.

In einem Interview mit dem US-Sender CNN schloss er ein Verbrechen nicht aus. „Haben wir es mit Mord zu tun? Haben wir es mit einer versehentlichen Überdosis zu tun? Womit haben wir es hier zu tun?“, sagte Bratton. Allerdings müssten die Ermittler das Ergebnis der Autopsie abwarten – das soll in zwei Wochen bekannt werden.

Danach würde in Absprache mit den Gerichtsmedizinern entschieden, ob es sich um einen Kriminalfall handelt. Auch eine unabhängige Autopsie, die von Jacksons Verwandtschaft in Auftrag gegeben wurde, brachte noch kein Resultat. Die Familie von Jackson stellt sich unterdessen auf ein mögliches Strafverfahren ein. Sie sei sich bewusst, dass die Untersuchungen in einen Kriminalfall münden könnten, hieß es aus dem Umfeld der Jacksons.

„Die Recherche gleicht einem großen Puzzle“

Die Polizei spricht mit Jacksons zahllosen Ärzten und versucht festzustellen, welche Medikamente Jackson verschrieben worden seien. Denn der Popstar soll mehr als zehn starke Schlaftabletten pro Nacht genommen haben. Um sich die Medikamente zu besorgen, habe der Sänger die Namen seiner Angestellten benutzt und sei für Rezepte in andere Bundesstaaten gefahren, berichtet CNN und beruft sich dabei auf ein vertrauliches Dokument aus dem Jahr 2004.

Bei dem Schlafmittel soll es sich um den Angstlöser Xanax handeln, der auch als Tafil im Handel ist. Einer von Jacksons Sicherheitsleuten sagte aus, er habe den Sänger vor dem Medikamentenmissbrauch gewarnt. Ein anderer habe gesagt: „Es ist schon besser geworden, weil er von 30 bis 40 Xanax pro Nacht runter ist.“

Wahrscheinlich nahm Jackson schon länger exzessiv Medikamente: Bei einer Razzia auf der Neverland Ranch im Jahr 2003, die wegen Verdachts auf Kindesmissbrauch angeordnet war, hatten die Beamten verschiedene Substanzen sichergestellt. Darunter Schmerzmittel, Steroide und Antibiotika. In der Luxusvilla in Los Angeles, in der der Sänger zuletzt lebte, beschlagnahmten die Ermittler jetzt zwei Säcken voller Medikamente. „Die Recherche gleicht einem großen Puzzle“, sagte ein Experte. cl

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