Wie erkenne ich Hautkrebs?

Handball-Legende Erhard Wunderlich starb an Hautkrebs - über 26000 Menschen erkranken jährlich. Wie Sie ihn erkennen, wann die Kassen zahlen
von  Amina Linke
Eine Patientin bei einer Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs.
Eine Patientin bei einer Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs. © dpa

Handball-Legende Erhard Wunderlich starb an schwarzem Hautkrebs – über 26000 Menschen erkranken jährlich an dem aggressiven Melanom. Wie Sie es erkennen, wann die Kassen zahlen.

Köln - Deutschlands Handball-Legende ist tot. Erhard Wunderlich ist mit 55 Jahren an schwarzem Hautkrebs in Köln gestorben. Bereits am Donnerstag erlag der frühere Handball-Nationalspieler (lesen Sie mehr auf Seite 31) seinem Krebsleiden. Warum gerade Hautkrebs so gefährlich ist und wie man ihn erkennen kann – die AZ erklärt’s.

Was ist Hautkrebs?

Hautkrebs ist eine bösartige Wucherung der Hautzellen, die meist durch das UV-Licht der Sonne verursacht wird. Das schädigt die DNS, allerdings sterben die Zellen nicht ab, sondern entarten und beginnen zu wuchern. Jede Zelle kann auf diese Weise bösartig werden.

Warum ist Hautkrebs so gefährlich?

Viele bemerken Hautkrebs erst, wenn es zu spät ist, denn er verursacht keine Schmerzen. Doch gerade der aggressive schwarze Hautkrebs bildet bereits sehr früh unheilbare Tochtergeschwülste. Jährlich erkranken an dem sogenannten malignen Melanom 26000 Menschen – zunehmend auch Jüngere, insbesondere Frauen.

Was begünstigt Hautkrebs?

Als besonders gefährlich gelten Solarien. In Europa sterben jährlich 800 Menschen, weil sie regelmäßig Sonnenstudios nutzten. In Deutschland bräunen sich etwa 3,5 Millionen unter 35-Jährige mindestens einmal pro Monat im Studio.

Welche Typen gibt es?

Es gibt zwei Arten: den schwarzen und den hellen – meist „weiß“ genannten – Hautkrebs. Der schwarze entsteht, wenn die Melanozyten, die Pigmentzellen der Haut, entarten. Zum hellen Hautkrebs gehören zwei Unterkategorien: Das Basalzellkarzinom, das oft kleine Äderchen auf glänzender Hautoberfläche zeigt. Und das Stachelzellkarzinom, das eine raue, warzenähnlichen Oberfläche teilweise mit Schuppung aufweist.

Welche Körperstellen sind besonders betroffen?

Bei Männern finden sich Melanome häufig auf dem Rücken oder bei schütterem Haar auf dem Kopf – bei Frauen vermehrt an den Beinen. Beim hellen Hautkrebs trifft es sonnenbeschienene Körperregionen, wie etwa Nase, Stirn und Ohren. Wer häufiger Sonnenbrände hat, hat ein höheres Risiko.

Bekommt man auch Hautkrebs, wenn man die Sonne meidet?

Ja, leider. Genauso wie man Lungenkrebs kriegen kann, auch wenn man noch nie geraucht hat. Der Grund: Auch Erbanlagen spielen beim Krebs eine Rolle.

Wie erkennt man Hautkrebs?

Verändern sich Muttermale in Farbe und Größe, ist Vorsicht angesagt. Die Mehrheit des schwarzen Hautkrebs entsteht aber vollkommen neu. Einen Melanom-Hinweis gibt die Regel des „hässlichen Entleins“: Der Fleck, der anders ist als alle anderen, sollte vom Arzt untersucht werden.

Welche Untersuchungen gibt es und wer zahlt, wenn ein Leberfleck entfernt werden muss?

Ab dem 35. Geburtstag zahlen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening. Für Menschen, die einen hellen Hauttyp haben und zu Sonnenbrand neigen, ist allerdings eine regelmäßige Untersuchung ratsam. Manche Kassen haben auch eine niedrigere Screening-Altersgrenze. Hält der Arzt einen Leberfleck für verdächtig, wird die Entfernung von den Kassen gezahlt. Das gilt nicht für kosmetische Eingriffe.

 

 

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