Wetter-Achterbahn in den USA - Frühling nach Rekordfrost

Temperaturschwankungen von 30 Grad und mehr binnen weniger Tage: Das Wetter in den USA spielt verrückt. Der bevorstehende Frühlingseinbruch bringt für viele in den Frost-Regionen eine willkommene Pause von der beißenden Kälte.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein Radfahrer fährt durch das winterliche Hagerstown im Mittleren Westen der USA.
By Colleen Mcgrath/The Herald-Mail/AP/dpa 5 Ein Radfahrer fährt durch das winterliche Hagerstown im Mittleren Westen der USA.
Eis bedeckt die Aussichtsplattform am Fuße der Horseshoe Falls, einem Teil der Niagarafälle.
Tara Walton/The Canadian Press/AP/dpa 5 Eis bedeckt die Aussichtsplattform am Fuße der Horseshoe Falls, einem Teil der Niagarafälle.
Sarah Allen kämpft gegen den starken Wind und Schneefall in Flint an. Die Kälte führte vereinzelt zu Stromausfällen, insgesamt hielt das vergleichsweise fragile US-Stromnetz aber Stand.
Jake May/The Flint Journal/AP/dpa 5 Sarah Allen kämpft gegen den starken Wind und Schneefall in Flint an. Die Kälte führte vereinzelt zu Stromausfällen, insgesamt hielt das vergleichsweise fragile US-Stromnetz aber Stand.
Dunst steigt über dem Lake Michigan vor der Skyline von Chicago auf. Die Millionenmetropole verzeichnete 52 Stunden am Stück Temperaturen von unter 0 Grad Fahrenheit, das entspricht minus 18 Grad Celsius.
Jose M. Osorio/Chicago Tribune/dpa 5 Dunst steigt über dem Lake Michigan vor der Skyline von Chicago auf. Die Millionenmetropole verzeichnete 52 Stunden am Stück Temperaturen von unter 0 Grad Fahrenheit, das entspricht minus 18 Grad Celsius.
Eis bildet sich auf den Wimpern von Aubreyanne Edwards während sie sich die Hände vors Gesicht hält und versucht, Windchill Temperaturen von minus 27 Grad Celsius zu trotzen.
Todd Mizener/AP/dpa 5 Eis bildet sich auf den Wimpern von Aubreyanne Edwards während sie sich die Hände vors Gesicht hält und versucht, Windchill Temperaturen von minus 27 Grad Celsius zu trotzen.

Washington - Nach klirrendem Frost mit tödlichen Folgen erleben die Menschen in den USA nun einen rasanten Wetterwechsel und fast frühlingshafte Temperaturen. Am Wochenende soll das Thermometer unter anderem in der Gegend von Chicago auf knapp unter 20 Grad steigen.

In Rockford Illinois ist ein Temperaturanstieg um 45 Grad Celsius angesagt - von minus 35 Grad auf 10 Grad über Null. Dem Frost der vergangenen Tage sind nach Zählung von US-Medien mindestens 20 Menschen zum Opfer gefallen.

Zwar teilte der Wetterdienst mit, die "lebensbedrohlichen" arktischen Luftmassen, die in den vergangenen Tagen Teile der USA beherrschten, sollten noch am Freitag (Ortszeit) aus dem Nordosten des Landes abziehen. Nach dem kurzen Wärmeschub sollen die Werte in den Tagen darauf aber in manchen Landesteilen wieder unterhalb des Gefrierpunktes sinken.

Ungemach droht dem Westen der USA: In Kalifornien soll es zu teils heftigen Stürmen kommen - mit ergiebigen Regenfällen an der Küste und viel Schnee in den Bergen. In vielen Städten werden durch die großen Temperaturschwankungen Probleme wie berstende Versorgungsleitungen, Schlaglöcher in den Straßen und instabile Brücken befürchtet. Gegenden, die im Sommer von verheerenden Waldbränden betroffen waren, drohen nun Überflutungen.

In Chicago war es am Donnerstag mit minus 29 Grad Celsius kälter als an allen bisherigen letzten Januartagen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1870. Die Millionenmetropole verzeichnete 52 Stunden am Stück Temperaturen von unter 0 Grad Fahrenheit, das entspricht minus 18 Grad Celsius. Tatsächlich war es in Chicago nach einem Bericht des Senders NBC zeitweise sogar kälter als in Sibirien, am Südpol, auf dem Mount Everest oder in Alaska.

Die "New York Times" berichtete, landesweit seien im Zusammenhang mit der arktischen Kälte mehr als 20 Todesfälle gemeldet worden. Behörden machten demnach die extremen Temperaturen unter anderem für den Tod eines 18-jährigen Studenten in Iowa verantwortlich. Er war bewusstlos auf dem Campusgelände gefunden worden und später im Krankenhaus gestorben. Einige der Todesopfer seien erfroren, andere bei wetterbedingten Unfällen gestorben, hieß es.

Die Kälte führte vereinzelt zu Stromausfällen, insgesamt hielt das vergleichsweise fragile US-Stromnetz aber Stand. Ökonomen gehen davon aus, dass deswegen auch der wirtschaftliche Schaden des Dauerfrostes begrenzt bleibt - die Behinderungen für das öffentliche Leben konnten in Grenzen gehalten werden.

Verantwortlich für die beißende Kälte war der sogenannte Polarwirbel. Diese Luftströmung entsteht nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) regelmäßig am Pol, wenn im Winter keine Sonne durch die arktische Dauernacht dringt, die die Kaltluft wärmen könnte. Das dabei entstehende sogenannte Höhentief kann auf der Nordhalbkugel kräftige westliche Winde erzeugen. Während der Polarwirbel normalerweise stabil mit seinem Zentrum über der Arktis bleibt, breitete er sich in den vergangenen Tagen aber ungewöhnlich weit nach Süden aus.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.