Werden aus Osterhasen wirklich Schoko-Nikoläuse?
Leverkusen - Deutschlands Süsswarenfirmen produzieren für Ostern jährlich etwa 100 Millionen Hasen für die heimischen Verbraucher: Und die Übriggebliebenen werden nicht, wie viele glauben, wieder eingeschmolzen und als Nikoläuse recycelt. "Das ist ein Gerücht", hat Thomas Pape vom Infozentrum Schokolade in Leverkusen der AZ gesagt. Der Grund ist einfach: "Das Auspacken, Einschmelzen und Umformen der Hasen wäre viel zu teuer."
Da käme Wegschmeissen noch billiger, sagt er. In aller Regel werden die Hasen nach Ostern zum halben Preis verkauft, der Rest geht an gemeinnützige Stellen wie die Tafeln. "In der Regel bleibt aber nicht viel übrig, der Handel kalkuliert gut", so Pape. Vor allem an kühlen Ostern wie heuer geht viel Schokolade weg.
Auch Torben Erbrath, Leiter der Sparte Schokolade des Bundesverbandes Süsswarenindustrie, spricht von einer "Mär". "Unsere Unternehmen tun das nicht. Schon das Lebensmittelrecht lässt das nicht zu", so der Branchenvertreter. Die Verbraucher würden das sofort schmecken.
Wer daheim tatsächlich Schoko-Hasen odder nach Weihnachten Nikoläuse übrig behält, sollte Nachspeisen daraus machen, empfehlen die beiden Experten. "Man kann die Reste sehr gut zu einem Dessert wie Mousse au chocolat verarbeiten", rät Pape - besonders die dunklen Sorten seien geeignet, bei Vollmilch sei es etwas schwieriger. Erbrath rät zu Stracciatella: Hasen zerkrümeln, über Pudding oder Joghurt streuen oder in den Kuchenteig geben.
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