Weitere Ermittlungen nach tödlichem Feuer in Köln
Die Polizei setzt nach dem Brand in einem Kölner Mehrfamilienhaus mit 2 Toten und 13 Verletzten ihre Ermittlungen fort. Einige der Verletzten hatten nach Polizeiangaben türkische Wurzeln, allerdings nicht die beiden Toten.
Köln - Die 19-jährige Frau und der 30-jährige Mann waren am Samstagabend gestorben. Ein türkischer Regierungsvertreter hatte danach kritisiert, die Behörden würden einen fremdenfeindlichen Hintergrund zu schnell ausschließen. Die Polizei untersucht nach eigenen Angaben jedoch "in alle Richtungen". Die Staatsanwaltschaft wies die Vorwürfe zurück.
Oberstaatsanwalt Alf Willwacher sagte dem "Kölner Stadtanzeiger" (Dienstag), man habe keine Erklärung verbreitet, die einen rechtsextremen Hintergrund ausschließe. "Wir ermitteln ergebnisoffen", betonte er.
Das Feuer war am Samstagabend in dem Haus im Kölner Stadtteil Höhenberg ausgebrochen. Die Feuerwehr holte die Bewohner über Drehleitern heraus, gleichzeitig suchten zwei Trupps unter Atemschutz den verqualmten Hausflur nach Opfern ab. Dort fand die Feuerwehr dann die zwei Leichen.
Insgesamt sollen über 30 Bewohner in dem Haus gelebt haben, darunter viele türkischstämmige Menschen.
Ein Regierungsvertreter der Türkei warf den Ermittlern am Montag in Ankara vor, mögliche fremdenfeindliche Straftaten zu verharmlosen. "Ob in Stuttgart oder Köln, bei jedem dieser Brände muss immer ein rechtsradikaler Neonazi-Hintergrund vermutet und genau untersucht werden, ob es sich um Brandstiftung handelt oder nicht", sagte der stellvertretende Ministerpräsident Bekir Bozdag, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
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