Weil sein Sohn behindert ist: Australien lehnt deutschen Arzt ab
CANBERRA - Bernard Möller versteht die Welt nicht mehr. Seit zwei Jahren kümmert sich der deutsche Arzt um kranke Menschen in Australien. Er will dauerhaft auf dem Fünften Kontinent bleiben. Doch Down Under will ihn nicht haben - mit einer eiskalten, herzlosen Begründung.
Ein deutscher Arzt ist in Australien mit seinem Antrag auf unbefristeten Aufenthalt gescheitert, weil sein Sohn behindert ist. Bernard Möller arbeitet als einziger Arzt an einem Krankenhaus auf dem Land im Bundesstaat Victoria. „Ich bin schwer enttäuscht, dass die Regierung Leute einlädt zu kommen, um freie Stellen zu füllen, und dann sagt, unser Sohn ist eine Bürde für die Gesellschaft“, sagte Möller am Freitag. Lukas (13) hat Down-Syndrom.
Möller lebt mit seiner Familie seit zwei Jahren in Australien und wollte sich permanent in Horsham niederlassen. Sein Antrag auf die nötigen Papiere wurde mit dem Hinweis abgelehnt, dass sein Sohn der australischen Gesellschaft „bedeutende und anhaltende Kosten“ verursache.
Die Vorsitzende der Down-Syndrom-Gesellschaft von Victoria war empört. „Die Behörde zieht nur die potenziellen Kosten in Betracht und nicht den Beitrag, den dieser junge Mann und seine Familie der Gesellschaft leisten werden“, sagte Catherine McAlpine. (dpa)
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