Wegen europaweitem Schneechaos: 50 Flüge ab München annuliert

MÜNCHEN/FRANKFURT - Plötzlich einsetzender Schneefall hat den Flughafen Frankfurt erneut lahmgelegt. Mehr als 30 Langstreckenflüge wurden am Dienstag nach München umgeleitet. 50 Flüge von München nach Frankfurt am Main, London, Brüssel, Amsterdam und Norditalien wurden annulliert.
31 Langstreckenflüge sind wegen der wetterbedingten Schließung des Frankfurter Flughafens am Dienstag nach München umgeleitet worden. Betroffen sind davon rund 10.000 Passagiere, wie ein Sprecher des Münchner Flughafens sagte. Die Flugzeuge kamen unter anderem aus Boston, Dubai, Johannesburg und Singapur. Ein Teil der Passagiere sei in der Flughafenhalle untergebracht worden, der Rest habe sich bis zum Weiterflug in den Maschinen aufgehalten.
Die Entscheidung darüber treffe jede Fluggesellschaft selbstständig, betonte der Sprecher. Einige Fluggäste hingegen hätten ihr Ziel wesentlich früher erreicht, denn diese hätten über Frankfurt am Main nach München fliegen sollen. Der Sprecher rechnete damit, dass die ersten Maschinen am Vormittag nach Frankfurt weiterfliegen konnten.
Wegen der wetterbedingten Behinderungen an anderen deutschen und europäischen Flughäfen wurden zudem 50 Flüge von München nach Frankfurt am Main, London, Brüssel, Amsterdam und Norditalien annulliert. Eine Landebahn des Münchner Flughafens sei am Morgen für 15 Minuten geschlossen worden, sagte der Sprecher. Auf der Landebahn sei es glatt geworden. Deswegen habe die Bahn mit einem Sprühfahrzeug enteist werden müssen.
Nach einer anfangs ruhigen Nacht kam das wichtigste deutsche Luftdrehkreuz durch den Schnee erneut zum Stillstand. Von 5.00 Uhr an waren weder Starts noch Landungen möglich. Dies werde voraussichtlich noch bis 9 Uhr andauern, sagte Fraport-Sprecher Jürgen Harrer der Nachrichtenagentur dpa. Der Winterdienst befinde sich im Dauereinsatz und setze alles daran, die Start- und Landebahnen eis- und schneefrei zu halten.
„Im Augenblick geht aber nichts. Diese massiven Niederschläge waren nicht vorhergesagt“, sagte Harrer. Anders als zunächst angenommen müsse daher auch am Dienstag „mit erheblichen Verzögerungen und Flugausfällen“ gerechnet werden. Es sei nun wichtig, sich bestmöglich um die Passagiere zu kümmern und sie wie an den Tagen zuvor mit Getränken und Snacks zu versorgen.
Die Lufthansa rief ihre Passagiere erneut dazu auf, nach Möglichkeit auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. „Wir gehen davon aus, dass es heute wieder zu sehr massiven Behinderungen kommt“, sagte ein Sprecher am Morgen. Langstreckenflüge müssten auf andere Flughäfen umgeleitet werden. Das bringe den Flugplan durcheinander.
Bei der Deutschen Bahn gab es am Morgen keine gravierenden Störungen. Bis auf „einzelne Ausrutscher“ sei der Bahnverkehr stabil mit witterungsbedingten kleineren Verspätungen, sagte ein Sprecher in Frankfurt. Ob und wie sich die Situation am Frankfurter Flughafen auf den Schienenverkehr auswirken würde, konnte er zunächst nicht einschätzen.
dapd/dpa