Was Männer drunter tragen

Slip oder Shorts? Die Wahl der richtigen Unterbuxe ist für Männer längst eine Glaubensfrage. Wofür sich David Beckham entschieden hat und welche Vorlieben Frauen haben.
von  Abendzeitung
David Beckham hat jede Menge Zeit, Unterhosen zu präsentieren - schließlich muss er diesen Sommer nicht Fußball spielen.
David Beckham hat jede Menge Zeit, Unterhosen zu präsentieren - schließlich muss er diesen Sommer nicht Fußball spielen. © Emporio Armani

Slip oder Shorts? Die Wahl der richtigen Unterbuxe ist für Männer längst eine Glaubensfrage. Wofür sich David Beckham entschieden hat und welche Vorlieben Frauen haben.

Beatles oder Stones? Karotte oder Bundfalte? Petting oder Pershing? Schwerter oder Pflugscharen? Moni oder Gaby? Lauter Glaubensfragen, die das Männerlager spalteten – jedoch nicht so sehr und so tief, wie es diese eine noch heute tut: Slip oder Shorts?

Hochoffizielle Erhebungen bringen auch nicht wirklich Licht ins Dunkel der Herrenhose: Laut deutscher Verpackungsindustrie greifen zwischen 90 und 60 Prozent zur engen, zwischen 50 und 10 Prozent zur weiten Unterwäschevariante. Wechselwähler halt. Die ideologisch Fixierten liefern sich im Internet heftige Schlagabtausche, die in ihrer Verbissenheit an Debatten um Rente und Atomkraft erinnern – und in ihrer verstörenden Offenheit an „Sex and the City“-Dialoge.

Seit heute kann das Lager der Slipträger einen prominenten Propagandisten ins Feld führen: David Beckham, den englischen Fußballspieler, der sich mangels EM-Qualifikation ja auch irgendwie die Zeit vertreiben muss. Jetzt enthüllte er ein gigantisches Bild in San Francisco, das ihn statt im Three-Lions-Trikot nur im Slip zeigt – mit einem Adler vorne drauf, dem Symbol des Luxusbuxen-Herstellers Emporio Armani.

Das Spektakel wurde live übertragen – und mit harten Fakten unterfüttert: So enthalte das neue, zweitbeste, 19 Euro teure Stück des Metrosexuellen „metallische Fäden“ und sei reich an „fluoreszierenden Details“.

Die deutsche Wahrheit wirkt dagegen eher matt: Laut aktuellen Umfragen wechseln nicht einmal zwei Drittel der Männer hierzulande täglich ihre Unterhosen. Je älter, desto seltener.

Dafür könnten sich die 28 Millionen Euro, die Frauenschwarm Beckham für die Kampagne kassiert, als gute Investition erweisen: 70 Prozent aller Herrenwäsche wird nämlich von Damen eingekauft. Die bevorzugen für ihre Kerle Slips und enge Shorts. Sechs Exemplare erstehen die Deutschen im Schnitt jährlich, insgesamt 20 lagern in der Schublade.

Manche sind mehr strapaziert, manche weniger; oft kommen sie anlassbezogen zum Einsatz: Volksmusiker Florian Silbereisen etwa ließ wissen, dass er eine rote Glücksunterhose besitzt, die nur bei Auftritten Verwendung finde. Ursprünglich sei sie erforderlich gewesen, „als ich einen roten, transparenten Anzug trug“, schockte der 26-Jährige in einem Interview.

Ob bei Omas Liebling nun Slips oder Shorts das Rennen machen, verraten wir an dieser Stelle allerdings nicht. Das wäre ganz klar Wettbewerbsverzerrung. loko

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