Warum man nicht "Neger" sagen darf
München – Es war der Aufreger des Tages. Hat Bayerns Innenminister Joachim Herrman da bei Plasbergs "Hart aber Fair" wirklich das Wort "Neger" gesagt? Live im TV? Über Roberto Blanco?? Hat er, und damit gleichzeitig einen Shitstorm sondersgleichen ausgelöst.
Es ging um den Satz: "Roberto Blanco war immer ein wunderbarer Neger, der den meisten Deutschen wunderbar gefallen hat."
Am Morgen danach, im ZDF-"Morgenmagazin", versuchte Herrmann die ganze Sache zu erklären. "Ich verwende das Wort "Neger" sonst überhaupt nicht, aber da gab es vorher einen Einspieler in dieser Sendung, wo ein offensichtlich aus Bayern stammender Mitbürger sich abschätzig geäußert hat [...]". Er habe das Wort als "unmittelbare Reaktion auf diese abwertende Äußerung" gebraucht und "halte in der Tat die Aussage: 'Wir wollen keine Neger in Bayern haben' oder dergleichen für völlig inakzeptabel. Und das wollte ich mit den positiven Beispielen [...] deutlich machen."
Roberto Blanco hat Herrmann übrigens längst verziehen und glaubt der CSU-Politiker kann das unmöglich böse gemeint haben. Aber...
... warum ist das N-Wort eigentlich so böse?
Der Begriff "Neger" für Schwarze wurde erstmals im 17. Jahrhundert in Deutschland verwendet. Er stammt vom lateinischen Wort "niger" für schwarz ab. Besonders häufig - und oft abschätzig - wurde der Begriff ab dem 19. Jahrhundert gebraucht, in der Hochzeit des Kolonialismus und der Rassentheorien. Gemeint waren Menschen, die man einer schwarzen Rasse, den Negriden, zuordnete und klischeehaft etwa als primitiv oder kannibalistisch ansah.
Seiner Geschichte wegen wird der Ausdruck "Neger" seit den 1970ern als diskriminierend angesehen. Mittlerweile haben ihn sogar Verlage aus Kinderbüchern getilgt: Pippi Langstrumpfs Vater ist nun nicht mehr Neger-, sondern Südseekönig.