Warten auf das Kate-Kind

Herzogin Catherine kommt mit Wehen in die Klinik – Prinz William ist an ihrer Seite. Die am frühen Morgen verbreitete Nachricht versetzt das ganze Land in Aufregung. Und die Polizei in Alarmbereitschaft
Michael Heinrich |
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Bald werden sie Eltern sein: Herzogin Kate und Prinz William
dpa Bald werden sie Eltern sein: Herzogin Kate und Prinz William

 

Herzogin Catherine kommt mit Wehen in die Klinik – Prinz William ist an ihrer Seite. Die am frühen Morgen verbreitete Nachricht versetzt das ganze Land in Aufregung. Und die Polizei in Alarmbereitschaft

London Seit Tagen war es erwartet worden. Doch als gestern die Nachricht kam, bei Herzogin Catherine hätten die Wehen eingesetzt und sie befände sich in der Klinik, war die Aufregung groß. Nicht nur bei der Heerschar von Fotografen und Kameraleuten, die seit Tagen den Eingang zum St. Mary’s Hospital in London belagern – sondern im ganzen Land .

Ganze 45 Wörter lang war die Erklärung, die der Königspalast um 8.30 Uhr unserer Zeit verbreiten ließ. Darin war nur davon die Rede, dass die hochschwangere Herzogin Kate ins Hospital eingeliefert worden ist. Die Wehen haben eingesetzt. Kate sei in einem „frühen Stadium der Geburt“, heißt es.

William hat Vaterschaftsurlaub

Doch dann sickerten immer mehr Einzelheiten durch. So weiß die BBC, dass Kate und ihr Mann William mit dem Pkw vom Kensington Palast in die Klinik im noblen Stadtteil Paddington chauffiert wurden. Der Wagen wurde von mehreren Polizeifahrzeugen eskortiert. William hat von seinem Job als Hubschrauber-Pilot bei der Royal Air Force zwei Wochen Vaterschaftsurlaub erhalten. Den vor dem Krankenhaus wartenden Journalisten entging dies alles – das königliche Paar benutzte einen Hintereingang. Kate und ihr Mann wurden dann in den privaten, exklusiven Lindo-Flügel des Hospitals begleitet.

Dort waren auch schon Prinz William und sein jüngerer Bruder Harry von ihrer Mutter Diana zur Welt gebracht worden. Die Kosten für eine Geburt inklusive einer Übernachtung liegen normalerweise bei bis zu 6265 Pfund (7276 Euro), hinzu kommen bis zu 6000 Pfund Ärztekosten. Jede weitere Nacht liegt bei bis zu 2200 Pfund. Möglicherweise werden das bis zur Geburt die letzten Informationen gewesen sein, die man über die werdenden Eltern erfährt. Das Krankenhaus ist von einem großen Polizeiaufgebot abgeriegelt. Die nächste Erklärung des Buckingham-Palastes wird es erst nach erfolgter Geburt geben.

Die Geburt wird offiziell getwittert

Dieser Ablauf ist genau geregelt. Direkt nach der Geburt müssen zunächst unter anderen Königin englische Queen und Premierminister David Cameron informiert werden. Erst dann kann die Nachricht öffentlich werden. Es wird erwartet, dass eine Delegation eine Art Verkündungs-Urkunde mit der Unterschrift der Ärzte von der Klinik aus per Auto zum Londoner Buckingham Palast bringt. Dort soll sie hinter den Toren auf eine goldenen Staffelei gestellt werden – dieselbe war bei der Geburt von Prinz William im Einsatz. Gleichzeitig sollen E-Mails an die Medien verschickt werden. Auch eine Twitter-Botschaft ist zu erwarten.

Experten hatten von Anfang an vorausgesagt, dass William und Kate nur so viel wie gerade eben nötig bekannt geben würden. Schon im Dezember 2012, als Kate wegen schwerer Übelkeit ins Krankenhaus gekommen war, hatten Kameraleute nonstop vor der Klinik campiert. Doch damals war die frohe Nachricht von der Schwangerschaft von einer Tragödie überschattet worden. Eine Krankenschwester, die den Scherzanruf eines australischen Radiosenders auf die Station durchstellte, auf der Kate lag, hatte Selbstmord begangen. Gestern hielten die spärlichen offiziellen Informationen niemandem vom Spekulieren ab. „Die Aufregung hier ist gigantisch – obwohl es eigentlich nicht viel zu sagen gibt“, fasste ein BBC-Reporter die Lage zusammen.

Ein Bub oder ein Mädchen?

Doch beinharte Royal-Fans verfolgten die Nachrichtenlage wie einen Live-Abenteuerfilm. Und spekuliert wurde auch bis zuletzt über das Geschlecht des Babys. Selbst die Eltern sollen es aber nicht wissen. Bekannt wurde lediglich, dass sich Kate eher einen Buben wünscht, Prinz William dagegen ein Mädchen. Sehen wird man den königlichen Nachwuchs übrigens erst, wenn die junge Familie das Krankenhaus verlässt, diesmal wohl durch den Haupteingang – und dann auch nur ganz kurz.

Das Paar hat bereits angekündigt, dass sie das Familienleben künftig so weit wie möglich aus der Öffentlichkeit heraushalten will. Ein ziemlich entspanntes Verhältnis zum neuesten Familien-Mitglied der Windsors scheint übrigens die Ur-Großmutter, Queen Elizabeth (87) zu haben. Sie scherzte jüngst: „Ich hoffe, dass Kind wird geboren bevor ich meinen Sommerurlaub in Balmoral antrete.“ Der Wunsch könnte in Erfüllung gehen.

 

Dritter in der Thronfolge

Es war eine Revolution: Erst im Jahr 2011 änderten alle 16 Commonwealthstaaten auf Antrag von Premierminister David Cameron die Thronfolgeregelung im Königreich. Es war Tradition gewesen, dass stets der älteste Sohn des Königs oder der Königin Thronfolger wurde. Doch seither gilt – und dies wurde wegen Kate und William geändert – dass das älteste Kind – egal ob Mädchen oder Bub – in der Thronfolge ganz oben steht. Das erwartete Baby von Catherine und William wird demzufolge an dritter Stelle der britischen Thronfolge stehen. Bis zur Geburt des jüngsten König-Sprosses stehen 14 Personen in der Reihe der Thronfolge, die alle Nachkommen von englische Queen sind: Auf Platz eins Charles, Prinz von Wales, ihm folgt sein Sohn William, Herzog von Cambridge, dann Bruder Harry. Danach folgt Elizabeths Sohn Andrew, Herzog von York, und seine Töchter Beatrice und Eugenie. Ihnen folgt Elizabeths Sohn Edward, Graf von Wessex, und seine Kinder James und Louise. Erst dann kommen Elizabeths Tochter Anne und ihr Sohn Peter Phillips. Ihm folgen seine Töchter Savannah und Isla. Nummer 14 ist Annes Tochter Zara.

Prinz Charles in der Warteschleife

Aktueller Königsanwärter in der Warteschleife ist Prinz Charles – und das schon seit vielen Jahren. Er ist inzwischen auch schon 64 Jahre alt – also in einem Alter, in dem sich andere Menschen zur Ruhe setzen. Doch der Sohn von Queen Elizabeth (87) hat seine eigentliche Lebensaufgabe noch vor sich. Und er hat – wieder - die Unterstützung seines Volkes. Noch 2005 – nach der Heirat mit Camilla – war die Mehrheit der Briten dagegen gewesen, dass Charles zum König gekrönt würde. Sie hatten sich gewünscht, dass dessen ältester Sohn William seinen Vater in der Thronfolge „überholt“. Das hat sich geändert. Eine Umfrage des „Evening Standards“ zeigt, wie zufrieden die Briten mit ihrer Monarchie sind: 77 Prozent bezeichnen sich als Monarchisten. Inzwischen akzeptieren sie sogar Prinz Charles (64) als künftigen König. Nur noch 14 Prozent glauben, er sollte in der Thronfolge ausgelassen werden und das Zepter direkt an seinen Sohn William weitergeben.

 

 

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