Warnschilder sollen Geisterfahrer stoppen
MÜNCHEN - Bayern will nach österreichischem Vorbild leuchtend gelbe Warnschilder testen, um mögliche Falschfahrer noch vor der Autobahn zu stoppen. Wie die Schilder aussehen und wo sie als erstes angebracht werden sollen...
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann habe Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (beide CSU) einen entsprechenden Vorschlag gemacht, sagte ein Sprecher Herrmanns und bestätigte damit einen Bericht der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag). Mittlerweile hätten sich Bund und Land auf den Versuch verständigt.
Die Tafeln sollen zunächst an der A3 von der Grenze zu Österreich bis zum Autobahnkreuz Deggendorf und auf der A8 von der Bundesgrenze bis zum Chiemsee an den Auffahrten angebracht werden. Auf grellgelbem Hintergrund ist eine schwarze Hand mit einem roten „Einfahrt- Verboten“-Schild und dem Schriftzug „STOP-FALSCH“ zu sehen.
Der ADAC begrüßte laut Zeitung die Aktion. Die Schilder seien eine einfache Lösung, die nicht viel koste, sagte ein Sprecher. Völlig verhindern könnten aber auch die Schilder Geisterfahrten vermutlich nicht.
Erst vergangene Woche waren innerhalb von nur zwölf Stunden zwei Geisterfahrer auf Autobahnen in Schwaben unterwegs – mit tödlichen Folgen. Am Mittwochmorgen war ein 18-Jähriger bei einem Frontal- Zusammenstoß mit einem Lastwagen auf der Autobahn 8 bei Elchingen (Landkreis Neu-Ulm) ums Leben gekommen. Die Schilder-Aktion sei allerdings schon länger im Gespräch gewesen, sagte der Sprecher.
Der junge Mann war bei der Anschlussstelle Oberelchingen als Geisterfahrer auf die Autobahn Richtung Stuttgart geraten und vermutlich mindestens einige hundert Meter darauf gefahren, bevor es zu dem Unfall kam. Zuvor war ein 86-jähriger Allgäuer zum Geisterfahrer geworden. Er konnte jedoch nach rund 28 Kilometern unfallfreier Falschfahrt auf der A 96 bei Mindelheim gestoppt werden. (dpa)
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