Vulkan Grímsvötn gibt Ruhe: 900 Flüge ausgefallen
Der isländische Vulkan Grímsvötn hat sich fünf Tage nach Beginn seines Ausbruchs weitgehend beruhigt.
Reykjavik - Nach Angaben aus dem Meteorologischen Institut in Reykjavik stiegen auch am Donnerstag keine Asche und kaum noch Dampf in die Luft. Der Grímsvötn sei "sehr ruhig" geworden, sagte die Meteorologin Elin Jonasdóttir. Von Montag bis Mittwoch waren wegen der Aschewolke europaweit rund 900 Flüge ausgefallen - etwa jeder hundertste Flug. Diese Bilanz zog die Europäische Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol in Brüssel.
Die Probleme hätten sich auf diese drei Tage beschränkt, hieß es weiter. Der Himmel sei wieder freigegeben. "Die Ascheproduktion ist wie schon am Mittwoch praktisch auf Null gefallen", sagte Jonasdóttir. Ein rasches Wiederaufleben sei sehr unwahrscheinlich.
Der Vulkan unter dem Vatna-Gletscher im Südosten ist einer der aktivsten auf Island. Er hatte am Wochenende gigantische Mengen Vulkanasche bis zu 20 Kilometer hoch gespuckt - und schlimme Erinnerungen geweckt: Gut ein Jahr zuvor hatte die Aschewolke des Gletschervulkans Eyjafjallajökull den Flugverkehr in weiten Teilen Europas wochenlang lahmgelegt.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) warb beim Weltverkehrsforum der Industrieländervereinigung OECD in Leipzig für weltweit einheitliche Luftfahrtregelungen. Sie seien auch für den Umgang mit Aschewolken nötig.
Bei mehr als 30 aktiven Vulkansystemen auf der Nordatlantikinsel Island sind Ausbrüche dort recht häufig. So gilt der Vulkan Hekla schon seit längerem wegen des starken Drucks in der unterirdischen Magma-Kammer als "Kandidat". Man könne aber nie vorhersagen, ob der Ausbruch "morgen, in ein paar Monaten oder etlichen Jahren kommt", hieß es aus dem Meteorologischen Institut.