Verdacht des Menschenhandels: Razzien in zehn Bundesländern

Polizeien und andere Behörden durchsuchen am Morgen 32 Objekte in mehreren Bundesländern und Tschechien. Es geht um den Verdacht von Menschenhandel und um illegale Prostitution.
dpa |
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Wegen des Verdachts von Menschenhandel und illegaler Prostitution wurden Razzien in Deutschland und Tschechien durchgeführt. (Symbolbild)
Wegen des Verdachts von Menschenhandel und illegaler Prostitution wurden Razzien in Deutschland und Tschechien durchgeführt. (Symbolbild) © David Inderlied/dpa
Halle/Saale/Chemnitz/Gera/Berlin

Hunderte Polizisten haben bei einer Razzia gegen Schleuser in zehn Bundesländern und Tschechien mehrere Tatverdächtige festgenommen. Die Tatverdächtigen sollen Frauen auch zur Prostitution gezwungen haben, wie das Bundesinnenministerium weiter mitteilte. Rund 800 Bundespolizisten waren den Angaben zufolge an den Durchsuchungen zahlreicher Wohnungen und Gebäude beteiligt. 

Vietnamesinnen zur Prostitution gezwungen

Ein Sprecher der Bundespolizei Sachsen-Anhalt sagte, die Tätergruppe habe vor allem Frauen aus Vietnam wohl mittels erschlichener Visa in die EU eingeschleust und in die Prostitution gezwungen. Sie sollen die Frauen in verschiedenen Wohnungen in Deutschland wechselnd untergebracht und ihnen ermöglicht haben, dort der Prostitution nachzugehen. Zuerst berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung".

Insgesamt seien 27 Wohnungen und Prostitutionsstätten in Deutschland durchsucht worden, fünf in Tschechien. In Deutschland standen demnach etwa Häuser in Chemnitz in Sachsen, in Halle in Sachsen-Anhalt, in Gera in Thüringen, in Dortmund in Nordrhein-Westfalen und in Kassel in Hessen im Visier der Ermittler. Die Einsätze seien weitgehend abgeschlossen und in Abstimmung mit Europol erfolgt, so der Polizeisprecher.

Fünf Menschen festgenommen

Nach Angaben der Bundespolizei Halle wurden in Deutschland und Tschechien insgesamt fünf Menschen im Alter zwischen 28 und 70 Jahren festgenommen: zwei Deutsche, zwei Männer mit tschechischer Staatsangehörigkeit sowie eine Vietnamesin. 

Gegen sie wurden Vermögensarreste in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro verhängt. Die Ermittler stellten rund 27.000 Euro Bargeld, zwei Fahrzeuge sowie Wert- und Luxusgegenstände sicher. Zudem wurden Sicherungshypotheken auf ein Grundstück der Hauptbeschuldigten eingetragen. 

Ermittlungen auch gegen Schleuser

Die Ermittlungen richten sich laut Bundesinnenministerium auch gegen Banden, die Menschen über Dänemark weiter nach Großbritannien geschleust haben. "Hoher Ermittlungsdruck wirkt. Kontrolle wirkt", sagte die geschäftsführende Bundesinnenministerin, Nancy Faeser (SPD). Seit Oktober 2023 habe die Bundespolizei im Rahmen der Binnengrenzkontrollen mehr als 2.000 Schleuser festgenommen. 2024 habe die Bundespolizei etwa 10.000 geschleuste Menschen festgestellt, nach etwa 40.000 Menschen im Jahr 2023.

Neben den Grenzkontrollen spiele hier auch das Personal eine Rolle, betonte Faeser. Sie sagte: "Wir haben die Bundespolizei in den letzten Jahren um jeweils 1.000 Stellen gestärkt." Dieser Weg müsse fortgesetzt werden, um das Geschäft der Schleuser weiter zu bekämpfen und die irreguläre Migration stark zurückzudrängen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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