Vor Tanz für König von Swasiland: Mädchen sterben bei Unfall

Kurz vor einer traditionellen Tanzaufführung für den König sind in Swasiland Menschenrechtlern zufolge Dutzende Mädchen und junge Frauen ums Leben gekommen.
dpa |
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Mbabane - Sie waren auf der Ladefläche von zwei Lastern auf dem Weg zum Königspalast, als es zu einem Auffahrunfall kam. Das kleine Swasiland ist die letzte absolute Monarchie Afrikas.

Das in Südafrika ansässige oppositionelle Solidaritätsnetzwerk Swasiland erklärte zunächst, bei dem Unfall seien 38 Mädchen und junge Frauen ums Leben gekommen. Später sagte Sprecher Lucky Lukhele der Deutschen Presse-Agentur, die Opferzahl sei nach Angaben von Informanten der Organisation in den Behörden Swasilands auf 65 gestiegen. Die Presse in Swasiland, die der Zensur unterliegt, berichtete hingegen von 13 Toten. Die niedrige Zahl erschien jedoch wenig glaubwürdig.

"Die Behörden versuchen, den Fall zu unterdrücken", sagte Lukhele. "Sie wollen, dass die Menschen glauben, es sei ein kleiner Unfall gewesen, um das Fest zu Ehren des Königs nicht zu stören." Die Straße zwischen Mbabane und Manzini sei über fünf Stunden gesperrt gewesen. Staatlich kontrollierte Zeitungen hatten berichtet, die Hauptstraße sei am Unfallort rot vor Blut gewesen.

Bei dem jährlichen Umhlanga-Tanz (Schilfrohr-Tanz) bereiten sich Tausende Jungfrauen aus dem Königreich im südlichen Afrika eine Woche vor, um in knappen traditionellen Kostümen barbusig vor dem König aufzutreten. Der Tanz soll am Montag stattfinden. Nach Angaben der Behörden werden Tausende Teilnehmerinnen erwartet. Sie sind typischerweise zwischen 8 und 22 Jahre alt. Die verunglückten jungen Frauen waren Berichten zufolge am Freitag der Tradition gemäß in der Region Schilfrohr schneiden. Das Schilfrohr wird dann zur Stärkung des Windschutzes um den Königspalast genutzt.

Es wird erwartet, dass der polygame Monarch Mswati III. am Montag eine der Tänzerinnen zur Frau nehmen wird. Bislang hat der 47-Jährige mindestens 13 Frauen, andere Quellen sprechen von 15 Frauen. Der König ist für einen verschwenderischen Lebensstil bekannt, zwei Drittel der 1,4 Millionen Einwohner des Staates zwischen Südafrika mit Mosambik gelten laut Weltbank jedoch als arm.

In der südafrikanischen Provinz Ostkap kamen unterdessen mindestens 44 Menschen bei zwei Verkehrsunfällen ums Leben. 35 Menschen starben, als ein Busfahrer zwischen Butterworth und Willowvale die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor, wie die örtliche Nachrichtenagentur News24 berichtete. Neun Menschen kamen ums Leben, nachdem ein Minibus zwischen Cradock und Graaff Reinet ins Schleudern gekommen war.

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