Von München bis Köln: So schön ist der Faschingsanfang

Der Kalender sagt: Es ist mal wieder Zeit für Jubel, Trubel, Heiterkeit. Dementsprechend hat die Karnevalssaison begonnen. Wer als außereuropäischer Besucher unversehens hineingeriet, wundert sich.
Köln/Düsseldorf/München - 11.11., 11 Uhr 11: Bei milden Temperaturen von bis zu 15 Grad hat am Mittwoch die närrische Saison in den Karnevalshochburgen begonnen. Das warme Wetter lockte viele Narren zusätzlich auf die Straßen.
Chinesin Athena Wu (20), die mit ihrer Familie auf Rundreise in Deutschland ist und dabei unversehens mitten in den Kölner Karneval geriet, sagte: "Das ist schon eine sehr spezielle Kultur. Man könnte auch sagen verrückt. In China kennen wir so etwas nicht."
Wer mit dem närrischen Frohsinn aufgewachsen ist, erlebte dagegen wenig Überraschendes: Höhepunkt in Mainz war wie jedes Jahr die Verlesung des "Närrischen Grundgesetzes" mit den Klängen des Narhalla-Marschs. In Düsseldorf erwachte der Traditionsschelm Hoppeditz von den Toten. In Köln wurde es erst einmal amtlich: Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes unterschrieb den Sessionsvertrag mit dem neuen Dreigestirn. Die Spieler des 1. FC Köln liefen mit roten Clownsnasen beim Training auf.
In Würzburg feierten die Narren die Faschingseröffnung mit Auftritten des Spielmannszugs sowie der Ehrengarde und der Prinzengarde. In München ging die Faschingssaison schon wenige Minuten eher (10.45 Uhr) los. Dort gab sich auf dem Viktualienmarkt ebenfalls das neue Prinzenpaar die Ehre. Zudem tanzten die Marktweiber.
Milde Temperaturen begünstigen freizügige Kostüme
In Anbetracht der milden Temperaturen war viel nackte Haut zu sehen. Die Kölner "Indianerin" Katharina (20) versicherte aber: "Das Kostüm hätte ich auch bei Kälte angezogen. Das ist Karneval – da muss man halt durch." Im Ganzkörper-Fellkostüm kam man diesmal leicht ins Schwitzen: "Wenn es zu warm wird, dann ziehen wir was aus", sagte "Pinguin" Anna (20).
Aber nicht nur im Rheinland entsprachen die Narren dem Kalender und setzten pünktlich auf die Minute mit dem unvermeidbaren Frohsinn ein. So erstürmten die Narren in vielen ostdeutschen Städten die Rathäuser - ein Vorgang, auf den die rheinischen Karnevalisten noch bis Weiberfastnacht warten müssen.
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