Von Hagens darf sich wieder Professor nennen

Die Leichenschau „Körperwelten“ von Gunther von Hagens sorgte bundesweit für Diskussionen. Jetzt hat der Anatom einen Rechtsstreit um einen Professortitel gewonnen.
az/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Er darf sich wieder Professor nennen: Gunther von Hagens hat einen Rechtsstreit um seinen Titel gewonnen. Mit seinen provokanten Plastinaten war der Anatom immer wieder in den Schlagzeilen. Die Bilder.
dpa 12 Er darf sich wieder Professor nennen: Gunther von Hagens hat einen Rechtsstreit um seinen Titel gewonnen. Mit seinen provokanten Plastinaten war der Anatom immer wieder in den Schlagzeilen. Die Bilder.
Ein Paar beim Sex: Dieses Plastinat war besonders umstritten
dapd 12 Ein Paar beim Sex: Dieses Plastinat war besonders umstritten
Die "Schaukelnde Frau": Gunther von Hagens setzt sich immer wieder medienwirksam in Szene.
dpa 12 Die "Schaukelnde Frau": Gunther von Hagens setzt sich immer wieder medienwirksam in Szene.
Und spaltet dabei nicht nur Leichenteile...
dapd 12 Und spaltet dabei nicht nur Leichenteile...
Wir zeigen die Bilder aus seinen Ausstellungen. Einfach weiterklicken.
dapd 12 Wir zeigen die Bilder aus seinen Ausstellungen. Einfach weiterklicken.
Gorilla als Plastinat.
dapd 12 Gorilla als Plastinat.
Gunther von Hagens mit einer Leiche, die als Fechter ausgestellt ist. "Körperwelten" ist nach wie vor umstritten.
dpa 12 Gunther von Hagens mit einer Leiche, die als Fechter ausgestellt ist. "Körperwelten" ist nach wie vor umstritten.
In Augsburg ist das Giraffenmännchen erstmals zu sehen.
dpa 12 In Augsburg ist das Giraffenmännchen erstmals zu sehen.
Hagens ist stolz auf das das bislang weltgrößte Plastinat, ein 800 Kilo schweres und über fünf Meter hohes Giraffenmännchen.
dpa 12 Hagens ist stolz auf das das bislang weltgrößte Plastinat, ein 800 Kilo schweres und über fünf Meter hohes Giraffenmännchen.
Querschnitt durch den Menschen.
dpa 12 Querschnitt durch den Menschen.
Eine Besucherin betrachtet zwei plastinierte Leichen in Tanzpose.
dpa 12 Eine Besucherin betrachtet zwei plastinierte Leichen in Tanzpose.
Hagens mit seinem Plastinat "Sitzender total expandierender Koerper"...
dpa 12 Hagens mit seinem Plastinat "Sitzender total expandierender Koerper"...

Münster – Der umstrittene Leichenpräparator Gunther von Hagens durfte seinen chinesischen Professorentitel in Deutschland ohne Einschränkungen führen. Das hat das Oberverwaltungsgericht in Münster dem 67-Jährigen am Donnerstag bestätigt. Von Hagens hat damit einen Etappensieg im jahrelangen Rechtsstreit um seinen Titel errungen. Ob das Land Nordrhein-Westfalen dem Anatomen auch Schadenersatz in Millionenhöhe zahlen muss, soll in den nächsten Monaten in einem zweiten Verfahren entschieden werden.

Der Erfinder der Leichenschau „Körperwelten“ war im Jahr 1999 in China für die Dauer von fünf Jahren zum Gastprofessor ernannt worden. Das NRW-Wissenschaftsministerium hatte den Heidelberger Mediziner jedoch angewiesen, den Titel „Professor“ in Deutschland nur mit dem Zusatz „RC“ oder „VRC“ für China zu tragen. Das Ministerium war damals bundesweit für Genehmigungen zum Führen ausländischer Titel zuständig. Von Hagens ließ das Kürzel weg und handelte sich damit ein Strafverfahren wegen Titelmissbrauchs ein. Von diesen Vorwürfen wurde er 2007 freigesprochen.

Trotz des Freispruchs wurde von Hagens in den Medien später immer noch als „Hochstapler“ bezeichnet. Diese Vorwürfe wollte der 67-Jährige mit der Klage vor dem Oberverwaltungsgericht endgültig loswerden. Das Gericht hatte dem Mediziner bereits im vergangenen Jahr Recht gegeben. Das Bundesverwaltungsgericht hatte die Entscheidung aber wegen eines formalen Fehlers kassiert.

In einem zweiten Verfahren vor dem Landgericht Düsseldorf hat von Hagens das Land NRW auf 2,2 Millionen Euro Schadenersatz wegen angeblich ungerechtfertigter Strafverfolgung verklagt. Der Prozess sei bis zur Entscheidung in Münster ausgesetzt worden, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. In den nächsten Monaten solle das Verfahren wieder aufgenommen werden.

Gunther von Hagens gilt als Erfinder der Plastination, eines Verfahrens zur Konservierung von menschlichen und tierischen Präparaten. Millionen Menschen besuchten die umstrittene Wander-Ausstellung „Körperwelten“.

 

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.