Von der „Miss USA“ zum Flittchen?

Sie ist die schönste Frau der USA, aber jetzt hat das prüde Amerika einen neuen Skandal: Wegen lasziver Fotos wird der 24-Jährigen der Titel der "Miss USA" streitig gemacht.
von  Abendzeitung
Diese Aufnahmen könnten der Miss USA zum Verhängnis werden
Diese Aufnahmen könnten der Miss USA zum Verhängnis werden © AP

LAS VEGAS - Sie ist die schönste Frau der USA, aber jetzt hat das prüde Amerika einen neuen Skandal: Wegen lasziver Fotos wird der 24-Jährigen der Titel der "Miss USA" streitig gemacht.

Sie ist jung, prinzessinnenschön und darf sich als erste Muslima „Miss USA“ nennen: Erst in der Nacht zum Montag wurde die gebürtige Araberin Rima Fakih (24) zur schönsten Frau der Vereinigten Staaten gekürt. Prompt wühlte die amerikanische Boulevard-Presse in ihrer Jugend – und stieß auf heikle Fotos.

Sie zeigen die im Libanon geborene Amerikanerin in knappen Höschen und sich lasziv räkelnd beim Stangentanz, der Radiosender „Mojo“ hatte 2007 zu dem Tanzwettbewerb „Stripper 101“ aufgerufen. Der Internetdienst TMZ will wissen, dass die Araberin den Contest gewann. Zur Belohnung soll sie Sexspielzeug bekommen haben, und eine Stange für’s Warm-Up daheim. Laut CBS nahmen an dem Wettbewerb aber nur Amateure teil. Die Kleidung behielt die damals 22-Jährige zudem an, von einem echten Strip kann also nicht die Rede sein.

Und dennoch ist Amerika in heller Aufruhr: Rima Fakihs Stangentanz läuft inzwischen auf sämtlichen Kanälen von CNN bis Vox. Alle fragen sich: Wird die neue Schönheitskönigin jetzt entthront? Die „Miss USA“-Beauftragten hätten Erkundigungen über den Stangentanz-Wettbewerb eingeholt, hieß es bereits. Es wäre zudem nicht das erste Mal, dass eine zur „Miss“ Gekürte in den USA gefeuert wird: Bereits 2009 musste die „Miss California“ Carrie Prejean Scherpe und Krone wieder abgeben – unter anderem, weil plötzlich Dessous-Fotos von ihr auftauchten. Für die als prüde geltenden Amerikaner wären allein die Aufnahmen mit nackter Haut ein Skandal. „Miss California“ hatte sich darüber hinaus abwertend über die Homo-Ehe geäußert: „Ich glaube, dass es eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geben sollte. Ich möchte niemanden beleidigen, aber so bin ich erzogen worden.“

Im Fall der 24-jährigen Rima Fakih bleibt es spannend: Verzeihen ihr die „Miss“-Beauftragten den Faux-Pas, vertritt sie die USA im Sommer als „Miss Universum“. Ihr „American Way of Life“? Fakih wuchs in New York auf, seit 2003 lebt sie in Dearborn, hat dort Wirtschaft an der Uni belegt. Das Model ist nicht nur schön, sondern auch schlagfertig: In einer Fragerunde sagte sie, die Kassen sollten die Kosten für die Antibabypille übernehmen. Wie sie sich nach dem Model-Sieg fühle? „Fragen Sie mich, nachdem ich eine Pizza gegessen habe.“ Anne Hund

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