Vogelgrippe auf Geflügelfarm in England bestätigt
London - Die Vogelgrippe breitet sich aus. Nach Fällen in Deutschland und den Niederlanden ist die Tierseuche auch auf einer Geflügelfarm in der britischen Grafschaft East Yorkshire nachgewiesen worden. Das bestätigte das britische Agrarministerium am Montag. "Die Verbindung zu der Seuche in Deutschland und den Niederlanden ist unsere wahrscheinlichste Quelle", betonte der oberste britische Amtstierarzt Nigel Gibbens in der BBC. Eine Gefahr für Menschen durch die Geflügelseuche sehen die britischen Experten allerdings nicht. Es ist der erste Fall von Vogelgrippe auf der Insel seit 2008.
Alle 6000 Tiere des Hofes in East Yorkshire sollen gekeult werden. Um den Betrieb wurde eine Zehn-Kilometer-Sicherheitszone eingerichtet, in der alle Bauernhöfe mit Geflügel unter besonderer Beobachtung stehen. "Wir haben eine Situation, die uns daran erinnert, was wir 2006 bei H5N1 erlebt haben", sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Thomas C. Mettenleiter, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Das FLI ist das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems (Mecklenburg-Vorpommern).
In Großbritannien sei die Erreger-Variante H5N8 noch nicht bestätigt. Erste Indizien deuteten aber darauf hin, sagte Mettenleiter. Nach jetzigen Erkenntnissen gibt es keine direkten Kontakte zwischen den Betrieben in Deutschland, Niederlanden und in England. Die Geflügelpest wird auch Vogelgrippe genannt.
Das Virus könnte über Wildvögel verbreitet worden sein, sagte der Experte. Die betroffenen Betriebe lägen auf Zugrouten von Wildgänsen, die von Deutschland inzwischen nach den Niederlanden weitergezogen seien. "Das würde passen mit dem Ausbruch in den Niederlanden." Zudem gebe es eine andere Zugroute, die von Island über Großbritannien zu den Benelux-Staaten führt. "Das würde passen mit dem Ausbruch in Großbritannien", sagte Mettenleiter. Nachweise des H5N8-Erregers in europäischen Wildvogelbeständen habe es bislang noch nicht gegeben.
Die Untersuchungen in Großbritannien dauerten am Montag an. Dass es sich um die für den Menschen besonders gefährliche Variante H5N1 handelt, an der sich seit 2003 weltweit mehr als 600 Menschen infizierten, schlossen die britischen Agrarbehörden aus.
Die Gefahr für die Bevölkerung sei "sehr gering", teilte das Ministerium für Ernährung und Lebensmittelsicherheit (Defra) mit.
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