Vier Deutsche unter den Montblanc-Opfern
PARIS - Bei dem Lawinenunglück am Montblanc in den französischen Alpen mit acht Toten sind auch vier Deutsche ums Leben gekommen. Sie hätten keinen Fehler begangen, und es lag auch nicht am Wetter, sagte eine Gendarmerie- Sprecherin.
Die anderen seien drei Schweizer und ein Österreicher, teilte die Gendarmerie von Chamonix mit. Sie hätten keinen Fehler begangen, und es lag auch nicht am Wetter, sagte eine Gendarmerie- Sprecherin. Die Lawine sei am frühen Sonntagmorgen von einem Eisblock ausgelöst worden, der vom Fels abgebrochen war. Das sei nicht voraussehbar gewesen.
«Der Berg-Führer rief: 'Lauft schnell! Lauft schnell!'», berichtete im Krankenhaus der 30-jährige Überlebende Nicolas Duquesne aus Nizza. Er und sechs weitere Mitglieder der Gruppe wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht, drei mussten über Nacht bleiben. «Wir hatten gerade noch Zeit, um nach rechts auszuweichen, bevor wir getroffen wurden. Wir hatten wirklich Glück», sagte Duquesne.
Das Gletschereis habe sich völlig lautlos gelöst Ausgelöst wurde das schwerste Lawinenunglück in den französischen Alpen seit zehn Jahren, als sich gegen drei Uhr früh am Mont Blanc du Tacul ein etwa 200 Meter breites Stück Gletschereis löste und auf einen für den Gipfelaufstieg oft benutzten Weg stürzte. Dieser als Sérac bezeichnete Eisbrocken brach in einer Höhe von 3.600 Metern ab, wie die Behörden im Departement Haute-Savoie mitteilten.
Dort wurde sofort eine umfangreiche Suchaktion gestartet, an der mehrere Dutzend Einsatzkräfte, Ärzte, Spürhunde und vier Hubschrauber mitwirkten. «Das ist eine für Lawinenabgänge bekannte Gegend», sagte die Alpinistin Marika Zimmermann dem Fernsehsender France-2. «Sie waren im Steig, aber die Lawine hat den Steig zerstört.» Die Einsatzkräfte fanden nur zwei Rucksäcke, einen Schuh und ein Lawinenalarmgerät. Polizeisprecher Regis Lavergne sagte dem Fernsehsender TF1, es werde vermutet, dass die vermissten Bergsteiger 1.000 bis 1.500 Meter in die Tiefe gerissen worden seien.
Zuerst waren zehn Bergsteiger als vermisst gemeldet worden. Zwei Italiener meldeten sich jedoch nach ihrem geglückten Abstieg. Der Mont Blanc du Tacul markiert eine der Routen zum Mont Blanc, dem mit 4.810 Meter höchsten Berg in Westeuropa. Erfahrene Bergsteiger können den Aufstieg zum Mont Blanc du Tacul in einem Tag bewältigen, bis zum Mont Blanc ist es dann noch mindestens ein weiterer Tag.